Margareten
Die EU unterwegs im Bezirk
„Margareten denkt Europa“: Eine Veranstaltung informiert über die Tätigkeiten der EU.
MARGARETEN. Der Raum im Café Standard ist gut gefüllt, über 30 Personen sind bei Minusgraden zur Diskussion gekommen. Das Licht ist im Vergleich zu den anderen Räumen gedimmt. Bevor es losgeht, müssen noch zusätzliche Sessel geholt werden, so groß ist das Interesse. Es sind vor allem SPÖ-Mitglieder, die zum Event kamen. Die Gäste kennen sich und „Hallo, Freundschaft“ hört man öfters.
Um vor der EU-Parlamentswahl der Bevölkerung die Europäische Union näherzubringen, veranstaltet die SPÖ Margareten unter dem Motto „Margareten denkt Europa“ vier Informations- und Diskussionsabende im Café Standard. „Wir fanden es spannend, zu fragen, was Europa mit Margareten zu tun hat“, erklärt Bezirksrat Stephan Auer-Stüger.
Lobbyarbeit
Es sei wichtig, so Auer-Stüger, wieder einen Raum zu schaffen, in dem man über politische Themen diskutieren kann. Wie funktioniert die EU? Was macht die EU? Und am wichtigsten: Was bringt die EU? Das will die Partei beantworten. Zu Gast war Michaela Kauer, Leiterin des Wien-Hauses in Brüssel. Sie kennt die Arbeit der EU ganz genau.
Seit mittlerweile neun Jahren leitet die Leopoldstädterin das Wien-Haus in Brüssel – quasi eine Lobbying-Einrichtung, die auf die Interessen Wiens schauen soll. Das Haus selbst gibt es seit Österreichs Beitritt zur EU 1995. „Ich bin Lobbyistin“, meint Kauer salopp. Förderungen und europaweite Programme sind ein Teil ihrer Arbeit, welche Auswirkungen das auf die Stadt Wien hat, ein anderer.
Auswirkungen für den Bezirk
„80 Prozent der Gesetze werden auf europäischer Ebene entschieden und es sind immer die Mitgliedsstaaten beteiligt“, erklärt Kauer, die mit dem Bild von „denen in Brüssel“ aufräumen will. Kauer erzählt auch von den Auswirkungen europäischer Politik auf den 5. Gemeindebezirk.
„Hier ums Eck ist die Handelsschule des BFI, die bei EU-Projekten mitmacht.“ Und das dank dem europäischen Sozialfond, der in Margareten und Wien allgemein viel fördert. Auch die Sanierung des Gürtels sei teils aus Mitteln der Europäischen Union finanziert worden, berichtet sie.
Kritik angebracht
Der Abend ist aber kein Loblied auf die EU. Kauer erzählt auch von Problemen bei Förderungen und Lobbyisten multinationaler Konzerne, bevor es zur Diskussion mit den Gästen kommt. Dort ging es dann in erster Linie doch wieder um die Sozialdemokratie.
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