Margareten
Die Grünen wünschen sich ein neues Verkehrskonzept
Ein Missverständnis um einen Linksabbieger löste im Bezirk erneut Diskussionen über das Verkehrskonzept aus. Grünen-Bezirksobmann Michael Luxenberger sprach mit MeinBezirk.at über die Problempunkte in Margareten.
WIEN/MARGARETEN. Es ist ein Thema, das im Bezirk zu hitzigen Debatten führt: der Durchzugsverkehr. "Margareten verkommt zum Wiener Verteilerkreis. Mit der Fixierung der Einbahn in der Reinprechtsdorfer Straße hat eine massive Verkehrsverlagerung in die Wohngrätzl stattgefunden", so Michael Luxenberger, Bezirksobmann der Grünen.
Das Problem: Die Autofahrerinnen und -fahrer benutzen die Straßen im Bezirk als Abkürzung, um dem Gürtel auszuweichen. Das betrifft vor allem die Ramperstorffergasse stadteinwärts und die Zentagasse stadtauswärts.
Der verbotene Linksabbieger
Für Aufregung im Bezirk sorgte vor Kurzem auch eine Neuerung auf der Wiedner Hauptstraße. An der Ecke zur Ramperstorffergasse erlauben neue Markierungen, links in die Gasse einzubiegen. Etwas, das von der Bürgerinitiative "Die Ramperstorffer platzt" eigentlich durch eine gelungene Petition zuvor unterbunden wurde.
Glücklicherweise handelt es sich bei dem Linksabbieger um eine vorübergehende Maßnahme, wie das Büro der Bezirksvorstehung erklärt. "Für diese Maßnahme wurde von der MA46 für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten ein offizieller Bescheid erlassen", sagte gegenüber MeinBezirk.at Bezirkschefin Silvia Janković (SPÖ). Denn in der Spengergasse finden Rohrleitungsarbeiten statt, die teilweise auf der Fahrbahn liegen. Bis Ende Mai wird der Verkehr auf die Ramperstorffer Gasse umgeleitet, danach wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.
Lange Liste an Problemen
Ein Problem weniger auf einer, wenn es nach Luxenberger geht, recht langen Liste. Denn der Durchzugsverkehr bleibt ein großes Problem. "Auch die Bewohnenden der Nikolsdorfergasse melden erhöhten Verkehr", erzählt er, „Wir sehen, dass durch ein fehlendes Verkehrskonzept und Einzelmaßnahmen das Problem nur von Gasse zu Gasse verlagert wird.“
Was es brauche, sei ein funktionierendes Gesamtverkehrskonzept, so der Grünen-Bezirksobmann. Das bedeutet vor allem eines: "Wohngebiet ist für uns Schongebiet. Der Durchzugsverkehr gehört raus aus den Wohngrätzln." Natürlich sei die Verkehrsbelastung vor allem durch die Baustellen derzeit höher. Doch der U-Bahnbau sei eine Jahrhundertchance, die man nutzen könne, um ein neues Verkehrskonzept inklusive mehr Grünraum durchzusetzen.
Die Vision der Partei orientiert sich an einem System, das bereits in anderen Städten erfolgreich umgesetzt worden sei. "Schon 2020 brachten wir die Idee des 'Supergrätzls' in die Bezirksvertretung, das gemeinsam mit TU-Verkehrsplanenden entwickelt wurde", schildert er. Margareten eigne sich aufgrund seiner Struktur perfekt dafür, dass man es in Wohnblöcke einteilt: "Durch geschicktes Umdrehen von Einbahnen bleibt der Durchzugsverkehr auf Straßen wie dem Gürtel."
"Ähnliche Systeme, wo die Einbahnen so geführt werden, dass Durchzugsverkehr erst gar nicht entsteht, gibt es auch schon in Wien", meint der Obmann. Der Neubau gehe da mit gutem Beispiel voran. "Das wollen wir auch für Margareten. Unser Bezirk bietet so viele Chancen, wir müssen sie nur mutig nutzen!"
Pilotprojekt in Favoriten
"Den Durchzugsverkehr in Margareten zu minimieren, ist auch unser Ziel", sagt Bezirksvorsteherin Janković. In den vergangenen Jahren wären dafür viele Maßnahmen gesetzt worden, zum Beispiel durch den Öffi-Ausbau. Auch in der Rad-Infrastruktur hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren viel getan.
Und der "Masterplan gehen" soll die Grätzl für Fußgänger attraktiver machen. Außerdem weist Janković auf das "Supergrätzl"-Pilotprojekt in Favoriten hin: "Diese Idee gibt es schon lange. Wir warten die Ergebnisse ab, um zu sehen, wie wir es in Margareten umsetzen."
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