Keine Förderung
Neunerhaus Café muss wegen Geldmangels Koch entlassen
- Im Neunerhaus bekommen obdach- und wohnungslose Menschen eine kostenlose Mahlzeit und auch bei Menschen mit Zuhause ist Küche und Kaffee beliebt. Doch auch dem sozialen Café setzt die Wirtschaftskrise zu.
- Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
- hochgeladen von Nathanael Peterlini
Das soziale Café in der Margaretenstraße bekommt die wirtschaftlich angespannte Lage zu spüren. Um das Angebot langfristig zu sichern, musste man Maßnahmen setzen.
WIEN/MARGARETEN. Das Neunerhaus Café ist ein selten inklusives und soziales Projekt: Wohnunglose und obdachlose Personen bekommen eine kostenlose Mahlzeit, vor Ort kümmern sich Sozialarbeiterinnen und -arbeiter um die Menschen. Gerne aufgesucht wird das Lokal aber auch von Personen mit Zuhause – Kaffee und Mittagsmahl sind für ihre Qualität bekannt. Auch für sie ist Kost und Trank kostenlos, auf Basis einer freiwilligen Spende.
Wie viele soziale Projekte bekommt auch das Neunerhaus die wirtschaftlich angespannte Situation zu spüren. Während die Sozialberatung gefördert wird, bekommt der gastronomische Bereich keine finanzielle Unterstützung. Somit wurden Küche, Betriebs-, Heiz-, Stromkosten und mehr ausschließlich über Spenden bezahlt.
"Setzen auf freiwilliges Team"
"Wir haben gesehen, dass das langfristig so nicht weitergeht – eine Förderung des gastronomischen Bereiches steht leider nicht im Raum. Also sahen wir uns gezwungen, Maßnahmen zu setzen", erklärt die Kommunikationsleiterin des Neunerhauses, Anna Koppitsch, gegenüber MeinBezirk. Bislang kümmerte sich ein angestellter Koch um das Organisieren der Speisen, unterstützt von einer Truppe von Ehrenamtlichen. Um das Café in herausfordernden Zeiten stabil weiterführen zu können, musste man den Koch bedauerlicherweise gehen lassen. "Nun stellen wir das starke freiwillige Team in den Mittelpunkt", betont Koppitsch. Die Entscheidung hierfür sei schon im Frühjahr gefallen, betont man aus dem Neunerhaus.
Was bedeutet das für das Angebot im Café? "Den warmen Mittagstisch bieten wir dienstags bis freitags an, montags müssen wir aus organisatorischen Gründen auf Lebensmittel-Sachspenden (Weckerl und Ähnliches) zurückgreifen." Die Öffnungszeiten sowie das Beratungsangebot bleiben unverändert. Koordiniert werde das engagierte Freiwilligenteam von einer angestellten Fachkraft.
Kaffee schmeckt weiter gut
"Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wichtig Orte wie das Café sind. Nicht nur, um ein gesundes Essen zu erhalten, sondern auch als Raum für Begegnung, Beratung und Teilhabe", so Koppitsch. Im Neunerhaus achte man darauf, die Angebote für obdach-, wohnungslose und nichtversicherte Menschen weiterhin aufrechtzuerhalten. Ein effektiver Ressourceneinsatz sei aber unumgänglich und bedeute, dass man das Angebot punktuell anpassen müsse.
- Immer wieder macht das Neunerhaus mit spannenden Aktionen auf sich aufmerksam: Anfang des Jahres kochte etwa der Starkoch Paul Ivić auf.
- Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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Der Kaffee schmeckt weiterhin gleich kräftig und gut, das Mittagsmahl ebenso. Die finanzielle Situation ist ein Grund mehr, um das soziale Kaffeehaus in der Margaretenstraße 166 aufzusuchen und beim Konsumieren auf Basis einer freiwilligen Spende Gutes zu tun. Ganz nach dem Motto: Wer kann, gibt etwas mehr. So bekommen auch die, die nicht können, eine gesunde Mahlzeit. Das Neunerhaus Café hat montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr geöffnet, warme Küche gibt es dienstags bis freitags von 12 bis 14 Uhr.
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