Sicherheit in Margareten
Gibt es bald mehr Polizeipräsenz im 5. Bezirk?
Die SPÖ Margareten plant die Errichtung einer dritten Polizeiinspektion im Westen des fünften Bezirks.
WIEN/MARGARETEN. Wie viele Polizeiinspektionen braucht der 5. Bezirk? Laut SPÖ Margareten: Drei. In einem Antrag, der in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung behandelt und mehrheitlich angenommen wurde, forderte die Partei die Errichtung einer dritten Polizeidienststelle im Westen des Bezirks, genauer gesagt im Gebiet innerhalb der Reinprechtsdorfer Straße, des Gürtels und der Rechten Wienzeile.
In der Viktor-Christ-Gasse 19 sowie Schönbrunner Straße 34 gibt es bereits Inspektionen. Eine weitere würde - laut SPÖ-Antrag - das Sicherheitsangebot im bevölkerungsdichtesten Bezirk, insbesondere entlang des Margaretengürtels verstärken, und bringe auch einsatzlogistische Vorteile für die Polizistinnen und Polizisten im Fünften mit sich.
Planstellen nicht voll besetzt
Das Büro der Bezirksvorstehung meint hierzu: „Margareten ist ein sicherer Bezirk und laut Polizei sind derzeit keine statistischen Auffälligkeiten erkennbar." Dennoch begrüße die Bezirksvorstehung den Vorschlag für eine neue Polizeiinspektion, da es im Bereich westlich der Reinprechtsdorfer Straße bisher keine gibt.
Die Polizeipräsenz würde unter anderem das subjektive Sicherheitsempfinden der Margaretnerinnen und Margaretner steigern und bringe auch strategische Vorteile für die Polizei mit sich.
Die Grünen Margareten zählen zu jenen Parteien, die dem Antrag nicht zustimmten. Sie heben unter anderem hervor, dass die Planstellen der beiden Dienststellen nicht voll besetzt sind. "Einfach eine weitere Polizeiinspektion zu eröffnen, ist unrealistisch und löst auch das Problem des generellen Personalmangels bei der Exekutive nicht."
Man könne aber Überlegungen anstellen, eine der beiden Stationen zu verlegen. Das Errichten einer zusätzlichen Station sei mit enormen Kosten und viel Aufwand verbunden. "Zudem sei angemerkt, dass man mit Blaulicht innerhalb von wenigen Minuten durch den ganzen Bezirk gefahren ist und ohnehin viele Streifenwagen, vor allem im Bereich des Gürtels, unterwegs sind", so die Grünen Margareten.
Aufstockung sozialer Arbeit sei wichtiger
Der Grüne Klub führt zudem die aktuelle Kriminalitätsstatistik an. Demnach ging die Gesamtkriminalität Wiens in den zwei pandemiebedingten Jahren zurück. 2022 stieg sie im Vergleich zum Vorjahr von 144.183 um 16,7 Prozent auf 168.303 Straftaten an, blieb jedoch unter dem Niveau von 2019, wo 173.574 Delikte erfasst wurden.
"Die Kriminalitätsstatistik spricht klare Zahlen. Die Kriminalität geht seit Jahren stets zurück, beziehungsweise verlagert sich auch in den digitalen Raum. Derzeit haben sich die Delikte etwa wieder auf dem Level vor der Pandemie eingependelt", betonen sie.
Die SPÖ reagiere aus Sicht der Grünen mit ihrem Antrag auf das subjektive Sicherheitsempfinden und verstärke dieses damit, anstatt realistische und sinnvolle Maßnahmen zu setzen. Was es in diesem Bereich wirklich brauchen würde, ist ihrer Meinung nach eine Aufstockung der Sozialen Arbeit, vor allem im Bereich der Suchterkrankungen.
"Hier leisten Einrichtungen wie die Suchthilfe Wien mit ihren Teams großartige Arbeit, diese gehört ausgebaut und unterstützt", erklären die Grünen Margareten. Das liege noch dazu in der Kompetenz der Stadt Wien, somit könne die Stadt diese Maßnahmen selbst und unabhängig vom Innenministerium umsetzen.
"Außerdem bestehen im Bereich des Gürtels Probleme mit extremer Raserei und illegalen Straßenrennen. Dagegen hilft aber auch keine Polizeistation, sondern gezielte Schwerpunkt-Maßnahmen, welche die Polizei beziehungsweise Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen auch immer wieder durchführen", ergänzt der Grüne Klub.
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