"Hass auf Juden steigt"
Zerstörte Shoah-Gedenkstätte wird Thema im Nationalrat

Die gläserne Shoah-Gedenkstätte in Margareten wurde mehrfach eingeschlagen.  | Foto: Barbara Schuster
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In Margareten wurde eine Shoah-Gedenkstätte schwer beschädigt. Nicht nur der Bezirk zeigt sich erschüttert. Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz (SPÖ) will die Sache aufgeklärt wissen und plädiert für mehr Bewusstseinsbildung.

WIEN. Dass ein Denkmal, das an eine beim Novemberpogrom 1938 zerstörte Synagoge in Margareten erinnert, schwer beschädigt wurde, sorgte nicht nur im Bezirk für Aufregung. Nach einem Bericht der RegionalMedien Wien - BezirksZeitung findet die Schändung jetzt auch Aufmerksamkeit im Nationalrat.

SP-Abgeordnete und Erinnerungssprecherin Sabine Schatz nahm den Fall zum Anlass, gleich zwei parlamentarische Anfrage "betreffend die Beschädigung der Shoah-Gedenkstätte in Wien-Margareten" einzubringen. Einerseits an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), andererseits an Justizministerin Alma Zadić (Grüne).

"Hass auf Juden steigt"

"In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Beschädigungen von Gedenkstätten und auch die Zahl der der antisemitischen Vorfälle häufen sich", begründet Schatz ihre Anfragen. Es sei ihr persönlich ein großes Anliegen, dass die Thematik mehr Aufmerksamkeit erhält und nicht nur am Rande diskutiert wird. Schatz - die nahe der KZ-Gedenkstätte Mauthausen aufwuchs - beschäftigt sich seit ihrer frühesten Jugend mit dem Thema, wie sie im Gespräch mit der BezirksZeitung erzählt.

SP-Nationalratsabgeordnete und Erinnerungssprecherin Sabine Schatz will den Vorfall in Margareten aufgeklärt wissen. | Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Topf
  • SP-Nationalratsabgeordnete und Erinnerungssprecherin Sabine Schatz will den Vorfall in Margareten aufgeklärt wissen.
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Von 2013 bis 2021 wurden 123 Schändungen von Gedenkstätten in Österreich gezählt, alleine 29 davon in Mauthausen. „Der Hass auf Juden und Jüdinnen ist extrem gestiegen, ebenso erleben wir ein Hoch an rechtsextremen Handlungen“, so Schatz. Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich die Situation deutlich verschlechtert.

Beschädigung soll aufgeklärt werden

Der Vorfall in Margareten reiht sich damit in eine lange Liste weiterer Vergehen im Land ein. Für Schatz ist klar, dass „so etwas konsequent weiterverfolgt und aufgeklärt werden muss“. Ihre Anfragen an Innenminister Karner und Justizministerin Zadić sollen dazu beitragen, „das Thema zum Thema zu machen“.

Bis 4. September bleibt nun Zeit, die schriftlichen Anfragen von Schatz zu beantworten. Die Fragen reichen dabei vom Ermittlungsstand über den genauen Zeitpunkt der Tat, die Anzahl der Täter bis hin zu einem rechtsextremen Motiv. Damit sich antisemitische Vorfälle nicht weiter häufen, wünscht sich Schatz mehr Präventionsarbeit im Bildungsbereich. „Bewusstseinsbildung ist der Schlüssel um dem entgegenzuwirken.“

Bezirk will Gedenkstätte erneuern

In Margareten selbst schlägt die Zerstörung der Shoah-Gedenkstätte ebenfalls hohe Wellen. Kurz nach Bekanntwerden organisierte die Jüdische Hochschülerschaft eine Mahnwache. Nachdem bereits Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ) und ÖVP-Klubchef Alexander Maly ihr Entsetzen zum Ausdruck brachten, zeigen sich auch Neos und Grüne erschüttert.

Die Jüdische Hochschülerschaft veranstaltete eine Mahnwache beim eingeschlagenen Shoah-Denkmal. | Foto: Grüne Margareten
  • Die Jüdische Hochschülerschaft veranstaltete eine Mahnwache beim eingeschlagenen Shoah-Denkmal.
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„Das Glaskunstwerk war ein wichtiger Ort der Erinnerung an die Synagoge, die an dieser Stelle stand. Dass das Denkmal nun eingeschlagen und somit die Wunden der Zerstörung des jüdischen Gebetshauses durch die Nationalsozialisten wieder aufgerissen wurden, macht uns sprachlos. So etwas darf in unserem Bezirk keinen Platz haben. Wir verurteilen diesen Akt aufs Schärfste“, heißt es von den Grünen Margareten.

Für Markus Österreicher, Klubvorsitzender der Neos Margareten, ist klar, dass das Denkmal ersetzt werden muss. „Es ist wichtig, dass die Erinnerung an die Verbrechen des Holocaust für die Gegenwart und die kommenden Generationen bewahrt werden. Solche Mahnmale wie diese Tafel tragen dazu bei. Wir werden uns für eine Wiederherstellung einsetzen,“ so Österreicher.

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