Nahversorger Margareten: Kaum Bankomaten im Bezirk
Wo hakt es bei der Nahversorgung im Bezirk? Welche Herausforderungen gibt es? Die bz hat sich umgeschaut.
Mit 54.000 Einwohnern ist Margareten ein sehr dicht besiedelter Innenbezirk. Doch welche Infrastruktur steht den Bezirksbewohnern zur Deckung ihres täglichen Bedarfs zur Verfügung? Die bz machte den Nahversorgertest.
Wie ist die Gesamtstruktur?
Margareten hat 108 Standorte im Lebensmitteleinzelhandel. Dabei zeichnet sich der Bezirk durch eine hohe Kleinteiligkeit aus. Hier gibt es immer noch Einzelhändler mit einer teils sehr langen Familientradition. Sie zeichnen sich durch hohe Kundentreue aus. Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein: "Es stimmt, es gibt schon einen Mix. Es war aber schon mal viel besser. Viele Geschäfte öffnen, sperren aber kurz darauf wieder zu", so Gertrude Klaric. Sie ist seit 45 Jahren Kauffrau am Margaretenplatz. "So schlimm wie jetzt war es noch nie."
Was ist mit den Supermärkten?
Auch an Margareten ist die Zielpunktpleite nicht vorbeigegangen. Die beiden ehemaligen Fillialen auf der Reinprechtsdorfer Straße gehen an die Supermarktkette Spar und eine türkische Kette, in die Embelgasse zieht ein Spar und die Wiedner Hauptstraße ein Billa. Somit werden alle Lokale weiterbetrieben. Allerdings hat es längere Umbaupausen gegeben, die für Anrainer, die auf ihre örtlichen Supermärkte angewiesen sind durchaus zur Belastung geworden sind. Im September sollen aber alle geöffnet sein, weiß Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ).
Gibt es genug Bankomaten?
Tatsächlich hat der Bezirk ein Bankomaten-Problem. Sie sind unter anderem am Margaretenplatz, der Pilgramgasse und im Umfeld der Reinprechtsdorfer Straße zu finden. Doch vor allem für jene, die nicht so gut zu Fuß sind, sind die Abstände zwischen den Geldautomaten doch recht hoch. Hier liegt eine Herausforderung für die Bezirkspolitik.
Wie geht es mit der Reinprechtsdorfer Straße weiter?
Seit dem Verbot des kleinen Glücksspiels hat die Zahl der Wettlokale deutlich abgenommen. Sie waren lange Zeit die einzigen wesentlichen „Nahversorger“ im Grätzel, wurden von Anrainern aber überwiegend negativ wahrgenommen. Nun siedeln sich langsam positiver besetzte Geschäfte an, wie zum Beispiel ein Eislokal. Die Bezirksvorstehung hofft auch auf einen positiven Effekt durch den U-Bahnausbau.
Und der Matzleinsdorfer Platz?
Der ist tatsächlich ein Sorgenkind. „Aufgrund seiner verkehrstechnischen Lage direkt am Gürtel wird da auch nicht all zu viel zu machen sein,“ sagt die Bezirksvorsteherin. Ein gutes hat die Nähe zum Gürtel aber für Autofahrer. Margareten ist von Tankstellen geradezu umzingelt.
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