Fünf Tage hinter Gittern
Fünf Tage eingesperrt, versorgt nur mit dem Allernötigsten: Was für etliche Gefangene im Iran traurige Normalität ist, erlebte Schahram Gudarzi am eigenen Leib – und das freiwillig. „Es geht um Menschen im Iran, die im Gefängnis sitzen, weil sie sich kritisch geäußert haben“, erzählt der Amnesty-International-Aktivist. 100 Stunden ließ er sich beim Museumsquartier zwischen Baustellenzäunen einsperren, erlaubte sich nur kurze Toilettenpausen. All das, um auf die Menschenrechte im Iran aufmerksam zu machen. Amnesty-Aktivisten sammelten vor Gudarzis „Gefängnis“ Unterschriften für iranische Gefangene.
Besonders die Nächte, die der Aktivist im Zelt verbrachte, waren eine Härteprobe: „Auf der Mariahilferstraße ist es natürlich auch in der Nacht sehr hell, sehr laut – und wenn es regnet, sehr nass“, nimmt der gebürtige Iraner den schlechten Schlaf dennoch gelassen.
Sowohl das Einsperren als auch die Befreiung wurden auffällig inszeniert: Mit einem Theaterstück und iranischer Musik. Während seiner Gefangenschaft faltete der Flüchtlingsbetreuer Origami-Kraniche, auf die Passanten Botschaften schreiben konnten. „Die schicken wir jetzt an die iranische Botschaft“, so Gudarzi.
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