Gemeinderatswahl
FPÖ und ÖVP treten in Loipersbach mit gemeinsamer Liste an
Um die jahrzehntelange SPÖ-Macht in Loipersbach zu beenden, gehen Blau und Türkis einen ungewöhnlichen Weg und treten bei der Wahl am 2. Oktober als gemeinsame Liste an. Das gaben die beiden Parteien am Freitag vor dem Gemeindeamt bekannt
LOIPERSBACH. Mit der Liste "Gemeinsam für Loipersbach" erhoffen sich die beiden Oppositionsparteien im Ort mehr Erfolg bei der Gemeinderatswahl am 2. Oktober. "Wir wollen für die Bevölkerung etwas weiterbringen", erklärt FPÖ-Ortsobmann Roman Amring. Konkret meint er damit etwa einen Hochwasserschutz, eine LED-Ortsbeleuchtung, eine neue Fuhrpark-Ausrüstung für die Gemeindemitarbeiter sowie Förderungen für alle Loipersbacher Vereine. "Denn auch die Vereine tun sich – wie wir in der Politik – immer schwerer, Funktionäre zu finden", erklärt ÖVP-Ortsobmann Klaus Eichberger. Das sei auch einer der Grüne für die gemeinsame Liste gewesen.
Bürgermeisterkandidatin
Auf Platz 1 in der Liste "Gemeinsam für Loipersbach" wird FPÖ-Gemeinderätin Sabrina Neusteurer stehen. Sie wird sich also mit SPÖ-Gemeinderat Rainer Schneeberger – der den bisherigen Bürgermeister Erhard Aminger abgelöst hat – um den politischen Chef-Sessel in der Gemeinde duellieren. Sie und ihre neuen Listen-Kollegen rechnen sich durchaus realistische Chancen darauf aus. "Wir wollen jedenfalls ein starker Gegenpart zur SPÖ sein, aber nicht gegen sie, sondern für die Menschen im Ort arbeiten", sagt Neusteurer. Aktuell hält die SPÖ bei zehn, die FPÖ bei fünf und die ÖVP bei vier Gemeinderatssesseln.
"Keine Angst" vor Absturz
Ob eingefleischte ÖVP- und FPÖ-Wähler den Schulterschluss goutieren werden, wird spätestens der Abend des 2. Oktober zeigen. Sowohl Blau als auch Türkis sind aber guter Dinge, weil man seit Jahren fast immer der gleichen Meinung sei und deshalb auch oft dasselbe Abstimmungsverhältnis im Gemeinderat habe. FPÖ-Ortsobmann Roman Amring, der sich bei der letzten Wahl 2017 erst in der Stichwahl dem damaligen Sieger Erhard Aminger geschlagen geben musste, hat jedenfalls "keine Angst" vor einem Absturz. "Ich glaube, die Reaktionen aus der Bevölkerung werden mehr positiv als negativ sein".
Unabhängig vom Schulterschluss für die kommende Wahl, wird es die jeweils eigenständigen Ortsparteien von ÖVP und FPÖ auch in Zukunft geben. Das betont auch ÖVP-Landeschef Christian Sagartz: "Es ist eine unabhängige Liste und kein Zusammenschluss von beiden Parteien."
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