Gewichtheben | Martin Friesenhahn
Herber Rückschlag trotz Bärenstärke
SIGLESS (Oliver Frank). Gewichtheben ist wie andere Sportarten noch immer in Quarantäne und verlangt spezielle Entbehrungen. Dennoch ist Gewichtheber Martin Friesenhahn voller Tatendrang: Training in der heimischen Garage, fünfmal wöchentlich zu jeweils zwei Stunden. „Reißen, Stoßen, Kraft-Ausdauertraining.“ Den Trainingsplan kennt der 37-Jährige auswendig, der Blick zurück spornt ihn an: Rang 3 bei den Staatsmeisterschaften 2019 im Reißen. Doch jetzt wirft ihn eine Verletzung zurück.
"Das muss ich mal verarbeiten"
„Ich bin voll motiviert.“ Ein Satz von vor zwei Wochen, ehe Tage später eine Untersuchung in der rechten Schulter wegen Schmerzen folgte. Die niederschmetternde Diagnose: Einriss der Supraspinatussehne und Bizepssehne sowie Abriss des Labrums. „Das muss ich jetzt mal verarbeiten." Weil diese Verletzung fatal für seine weitere Gewichtheber-Laufbahn sein könnte: Schulter-OP, mindestens sechs Monate Trainingspause stehen im Raum.
Ein Wettkampf gegen sich selbst
Eigentlich war der Plan ein ganz anderer, jetzt überwiegt die Ernüchterung – und für Martin Friesenhahn wird ein Wettkampf gegen sich selbst. „Die Operation soll frühestens im Winter stattfinden“, so der Sigleßer. Ein Comeback wäre frühestens im Sommer 2021 möglich: Dann bereits 38-jährig – für Gewichtheber angesichts körperlicher Verschleißerscheinungen ein hohes Wettkampfalter – doch Martin Friesenhahn widerspricht dieser Behauptung. „Ich hatte zwar schon Knie-, Bauch- und Achillessehnen-Operationen – aber das jetzt ist erst die erste Verletzung vom Gewichtheben.“ Mit gezieltem Training will der in den nächsten Monaten diese unerwartete Last überlisten, „und vielleicht muss ich dann doch nicht operieren gehen“.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.