Motorsport | Rallycross | Johann Weidinger
Johann Weidinger: "Motorsport ist eine Krankheit"
SIEGGRABEN (Oliver Frank). Karrieresprung! Rallycross-Rennpilot Johann Weidinger aus Sieggraben wechselt als Vize-Staatsmeister die Automarke und die Rennklasse.
Das Jahrbuch 2020 von Johann Weidinger zeigt faszinierende Renn-Momente. Nach einer Mischung aus packenden Duellen und unerbittlichen Positionskämpfen durfte der 26-Jährige in der durch Corona eingeschränkten Rallycross-Saison nach sechs Rennen nicht nur Lorbeeren, sondern auch einen Pokal einstreichen – Vize-Staatsmeister in der Rennklasse über 2.000 ccm. „Das ist mein bisher größter Erfolg, der nur durch ein verdammt gutes Team und einem guten Auto möglich wurde“, liebt der gelernte und innovative LKW-Mechaniker mit eigener Werkstatt nicht nur die Atmosphäre des umkämpften Motorsports, sondern auch den Platz am Siegerpodest.
Wechsel von 300 auf 550 PS
Der Rennwagen, ein VW Golf 4 TDI mit 300 PS, war nunmehr drei Jahre verlässlicher Wegbegleiter für Johann Weidinger – und hat nun ausgedient. Denn nach der „2.000 cm plus-Klasse“ ist vor der Supercar-Premiumliga – mit einem neuen Rennwagen. Der Sieggrabener wird in der neuen Saison einen Ford Focus lenken. 550 PS stark, allradangetrieben, allerdings noch nicht bereit für Renn-Abenteuer wie Mann gegen Mann mit Wagen-Berührungen und auf wechselndem Straßenbelag. „Wir entwickeln derzeit das Auto neu. Die Karosserie ist bereits fertig“, verrät der Rennpilot. Die Zielsetzung ist für die anstehende Saison mit der neuen Automarke klar umrissen: „Heuer sind drei Rennen geplant, wobei wir allerdings nur testen und deshalb keine große Erwartungshaltung haben.“ Die Phase der Entwicklungstests soll 2022 in eine Erfolgsserie münden. „2022 will ich voll angreifen."
"2021 sind drei Rennen geplant, wobei wir nur testen und haben keine Erwartungshaltung."
Johann Weidinger, Rallycross-Fahrer
Dass eine derartige Herausforderung keineswegs nur durch einen egoistischen Einzelkämpfer möglich ist, weiß Johann Weidinger genau und streut dickes Lob an sein sechsköpfiges Team: „Wir sind alle Freunde und opfern täglich viele Stunden für den Motorsport. Die Konkurrenz schläft nicht und deshalb müssen wir uns immer wieder weiterentwickeln sowie am Laufenden bleiben“ und meint auch schmunzelnd: „Motorsport ist auch eine Krankheit.“
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