Pöttelsdorf
Futtermittelerzeuger plant Siloausbau
Das Silo der Firma vitakorn Biofuttermittel Ges.m.b.h. in Pöttelsdorf soll ausgebaut werden. Die Einrichtung eines Bioladens mit regionalen Produkten ist angedacht.
PÖTTELSDORF. "Wir wissen, dass ein Zubau nicht nur schöne Seiten hat. Aber wir machen etwas wo wir überzeugt sind, dass es in punkto Lärm und Emissionen durch den Ausbau besser wird und sich die Situation für die umliegenden Anrainer nicht verschlechtert", so vitakorn-Geschäftsführer Herbert Lugitsch. Der Plan für das Projekt sei bereits bei der Bezirkshauptmannschaft und der Gemeinde eingereicht worden.
Der Getreidelager – das derzeit eine Kapazität von rund 10.000 Tonnen fasst – soll um ein zweites Silo und somit auf insgesamt 20.000 Tonnen erweitert werden. "Wir wollen mit dem Projekt den Anforderungen des immer mehr wachsenden Biomarktes gerecht werden und den Standort auf die Zukunft vorbereiten", erklärt Lugitsch.
"Ich glaube, dass es da vereinzelt von Anrainern Bedenken geben wir", zeigt der Geschäftsführer Verständnis für Kritik am Projekt. Er versichert, dass zu gegebener Zeit entsprechende Informationen gegeben werden.
Der Silozubau soll optisch nur wenig Veränderung mit sich bringen. Eine Begrünung der Anlage sei ebenfalls vorgesehen. "Verkehrstechnisch wird sich nichts ändern", so Lugitsch. Die Lieferungen der etwa 400 Landwirte sollen so organisiert werden, dass am Ende weniger Lkw-Fahrten notwendig sein werden.
Bioladen soll dem Zeitgeist Rechnung tragen
Im Zuge des Ausbaus soll, neben neuen Büroräumlichkeiten und Sozialräumen für Mitarbeiter, auch ein Bioladen eingeführt werden. Man ist bereits mit mehreren regionalen landwirtschaftlichen Betrieben in Kontakt die dort ihre Produkte anbieten sollen. "Regionalität ist dabei unser vorrangiges Ziel. Wir wollen dem Zeitgeist was Bio anbelangt folgen", betont GF Herbert Lugitsch. Dies sei im Sinne des Landes, das die biologische Landwirtschaft vorantreiben möchte.
Die Investitionen in den Zubau des Bio-Pionierbetriebs sollen für die Gemeinde Pöttelsdorf unter anderem regionale Arbeitsplätze und die weitere Unterstützung örtlicher Vereine sichern.
"Noch keine beschlossene Sache"
Für Bürgermeister Rainer Schuber ist der Zu- beziehungsweise Umbau des Silos in Pöttelsdorf noch keine beschlossene Sache: "Es gab von Seiten der Gemeinde bereits Gespräche mit dem Unternehmer. Ob das Bauvorhaben genehmigt wird ist aber noch offen."
Bei den Verhandlungen würde sich Schuber nach eigenen Angaben aufgrund persönlicher Betroffenheit selbst ausschließen. "Ich wohne nur 100 Meter entfernt. Die Freude hält sich in Grenzen und ist nicht gegeben. Da müssen noch viele Gespräche folgen bis es zu einer Entscheidung kommt", so der Bürgermeister. Abschließend betont er, dass, sollte das Bauvorhaben genehmigt werden, dies zu akzeptieren sei.
Erste Biofuttermühle Europas
Die Pöttelsdorfer Betriebsstätte neben der Wulka wurde bereits vor 1600 erstmalig erwähnt und erfüllt seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle bei der Übernahme von Getreide der umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe und der Verarbeitung zu Mehl und Schrot. Bis 1950 war dort eine Mehlmühle (Kotzbeck), später eine Schrotmühle (Schedel) beheimatet. 1962 wurde die Mühle durch die Familie Glatter zu einem Futterwerk umgebaut, das sich über die nächsten 40 Jahre stetig wei- terentwickelte und 1990 um einen großen und modernen Getreidesilo erweitert wurde.
Seit 2000 erzeugt die Firma vitakorn Biofuttermittel Ges.mbH hochwertige Biofuttermittel und stellt als erste Biofuttermühle Europas ausschließlich biologische und gentechnikfreie Futtermittel mit 100 Prozent Reinheitsgarantie her.
Der Betrieb ist nun seit 20 Jahren ein wichtiger Partner für regionale landwirtschaftlichen Bio- Betriebe und Tierhalter im Bio-Sektor im Burgenland.
Als Pionier im Bio-Sektor stellt vitakorn jährlich über 30.000 Tonnen Bio-Futtermittel und Getreideflocken her.
Bei Vizebürgermeisterin Eva Schachinger kommen die Pläne des Futtermittelerzeugers nicht gut an. Sie spricht sich klar dagegen aus:
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