Abend wird es wieder .....
Gedanken am Abend
Still liegt das Land im Abendscheine,
die Täler gehen früh zur Ruh',
am Himmel fahren zarte, kleine,
verwehte Wolkenkähne ihren Häfen zu.
Ich aber träum' in solcher Stunde
von Dir, wenn sich die Sonne senkt.
Die Wachen gehen ihre dunkle Runde;
fühlst Du, dass einer an Dich denkt?
Du spürst, wenn Du die Hände faltest,
die müden, nach des Tages Müh' in Deinem Schoß,
wie Du in meinem Herzen waltest -
horche .... höre .... höre bloß...
Es weht zu mir aus weiter Ferne
ein Wind, der aus der Heimat stammt.
Er hat in meiner Brust die Sterne
der Sehnsucht und der Lieb' entflammt.
Ich sage Deinen Namen leise
dem Baume in sein blühendes Geäst;
es rauscht im Wind ihn weiter wie die Weise
eines verliebten Liedes zu einem frohen Fest.
Und bis zu meinem fernen Orte
bringt mir das Abendwehen Deinen Gruß zurück.
Still wird es Nacht - und ohne Worte
verspricht Dein Mund mir alles Glück!
Dieses Gedicht schrieb mein Vater als Soldat im Juni 1941 für meine Mutter.
Christel
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