Meidlinger Remise
Die letzten Tage in Meidling
- Regisseur Paulus Manker als Kavallerieoffizier.
- Foto: Sebastian Kreuzberger
- hochgeladen von Karl Pufler
Paulus Manker bringt Karl Kraus’ Stück "Die letzten Tage der Menschheit" auf die Bühne. Für die Anrainer gibt es eine kostenlose Voraufführung.
MEIDLING. (kp). Wenn Paulus Manker ein Stück auf die Bühne bringt, dann ist es immer ein Spektakel. So auch in Meidling, wo der Theatermensch "Die letzten Tage der Menschheit" inszeniert. Das Problem: Das Stück von Karl Kraus ist wahnsinnig lang.
Manker inszeniert die Hälfte des Stücks in der ehemaligen Meidlinger Remise und haucht den Szenen Leben ein. Insgesamt wird das Event rund acht Stunden dauern – ein Rekord. Dabei ist aber nicht nur eine lange Pause inklusive drei-Gänge-Menü und Getränke eingeplant.
Theater zum Anfassen
Während der Aufführung kann sich der Zuschauer auch bewegen. Das ist hier nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Einzelne Szenen werden gleichzeitig auf dem Gelände abgespielt. Dabei kann das Publikum nicht nur entscheiden, wohin sie gerade gehen und welchem Teil des Stücks es zuschauen möchte.
Es kann auch einen Abstecher ins "Café Serbia" machen, um sich zu stärken. "Das Publikum hat alle Sinne im Einsatz", erklärt Manker. So kann jeder die Requisiten berühren oder die herumliegenden Bücher durchblättern. "Wir machen ein Theater zum Anfassen."
Möglichkeit zum Ausruhen
Es ist sogar erwünscht, wenn man ermüdet auf ein Feldbett sinkt. Die Krankenschwester kommt dann vorbei, um ein Glas Wasser oder anderes anzubieten.
Diesen Luxus haben die Schauspieler nicht, denn sie spielen die ganze Zeit durch. Das heißt, dass jeder der 15 Mimen rund 50 bis 60 Rollenwechsel vornehmen muss, um die nahezu unzähligen Charaktere zu spielen. "Das Stück hat 15 Darsteller und einen Star: Das Gebäude", lobt Regisseur Paulus Manker die Remise.
Kostenlos für Meidlinger
Ein ähnliches Husarenstück stellt die Übersiedlung der gesamten Requisiten dar: Von Wiener Neustadt, wo dieses Stück zuvor gelaufen ist, kommt der Theater-Tross mit Zug und mehreren Containern in die Eichenstraße 2, auf das Gelände der ehemaligen Remise.
Start für das Stück in Meidling ist im Juni – und einige Termine sind bereits ausverkauft. Für die Meidlinger gibt es eine eigene Voraufführung, die sie kostenlos besuchen können, lädt Paulus Manker die Anrainer ein. Am Montag, 1. Juni, um 18 Uhr fällt der Startschuss.
Dabei erhalten die Eingeladenen Meidlinger dasselbe Programm, wie alle anderen, die Karten um 140 Euro buchen. Inkludiert ist das Stück, ein drei-Gänge-Menü inklusive aller Getränke, die Konsumation im Café Serbia sowie das vollständige Textbuch. Anrainer, die diese Aktion wahrnehmen möchten, schicken einfach eine Mail an produktion@letztetage.com mit ihrem Namen und Adresse. Die Karten werden nach Eingang gereiht, solange es freie Plätze gibt.
Zur Sache
Die "Theater-Remise" befindet sich in der Eichenstraße 2. Mehr Informationen und Tickets erhalten Sie unter www.letztetage.at oder an allen oeticket-Vorverkaufstellen.
Aktuelle Nachrichten aus Wien auf Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.