50.000 Euro
Meidlinger Schüler gestalten ihre Parks aktiv mit
Das Jugendparlament hat getagt. Die Schülerinnen und Schüler der Meidlinger neuen Mittelschulen diskutieren nun, welche Maßnahmen umgesetzt werden. Dafür gibt es 50.000 Euro Budget.
WIEN/MEIDLING. Jugendparlament: Meidlinger Kinder können 50.000 Euro für ihre Spiel- und Sportstätten investieren. Was ist Demokratie? Um diese Frage den Jugendlichen anschaulich zu erklären gibt es in Meidling das Jugendparlament. Das wurde vor kurzem auf neue Beine gestellt.
Der Grund dafür waren Abstimmungsprobleme. So gab es etwa in den Vorjahren den Wunsch nach einem schnelleren WLAN in einem bestimmten Park. Bei der Nachschau entdeckte man, dass es zu einer Verwechslung kam, und es beim gewünschten Ort gar keine Internetverbindung gab.
Sitzung im Park
Um solche Probleme künftig auszuschließen, wurden heuer von Anfang an nicht nur alle Meidlinger Kinder aus den dritten Klassen der Neuen Mittelschulen, also etwa 13-Jährige, zur "Parlamentssitzung" einberufen. Auch Vertreter der zuständigen Magistratsabteilungen waren mit dabei.
Neu war auch, dass die Besprechungen im Freien abgehalten wurden, wo sich die Jugendlichen ihre Neuerungen und Änderungen wünschen konnten.
Sechs Parks
Konkret betroffen waren sechs Parks, für den sich die meisten ein Upgrade wünschten: der Franz-Hübel-Park, der Miep-Gies-Park, An den Eisteichen, der Steinbauerpark, der Christa-Buchta-Park und der Flohpark. In diesen Bereichen stand unter anderem eine Nestschaukel, ein Volleyballnetz, Obstbäume oder auch eine Calisthenics-Anlage auf der Agenda.
Bei der Begehung merkten die Jungparlamentarier auch, wo sie an die Grenzen stoßen. So braucht etwa eine Nestschaukel mehr Platz, als von ihnen ursprünglich gedacht war. Denn es braucht einen gewissen Abstand zu den nächsten Spielgeräten, um die Sicherheit zu gewährleisten. Aber gemeinsam mit den Gärtnern konnte doch noch eine Lösung gefunden werden.
Ähnlich war es auch beim Wunsch nach einer Calesthenics-Anlage. Anfangs hieß es, dass zu wenig Platz vorhanden sei. Aber nach ein paar Abmessungen, die von den Experten durchgeführt wurden, stellte sich heraus, dass sich eine etwas kleinere Anlage doch noch ausgehen könnte. "Die Begehungen wurden von den Jugendlichen begeistert aufgenommen", zieht Bezirkschef Wilfried Zankl (SPÖ) eine erste Bilanz. Nun geht es in die nächste Runde: Sie haben ein Budget von 50.000 Euro zugewiesen bekommen, die sie investieren können.
Der Sicherheits-Riegel
Zurzeit diskutieren die Schüler noch, welche Wünsche sie nun realisieren wollen und wofür das Geld nicht mehr reicht. "Dabei haben wir einen Sicherheits-Riegel vorgeschoben, damit nicht eine Klasse dominiert", so Zankl. So müssen etwa zwei Stimmen abgegeben werden, wovon eine nicht für die eigene Klasse sein darf. So werden die Jungparlamentarier mit den "Tücken" der Demokratie konfrontiert und lernen, dass man in vielen Bereichen Kompromisse schließen muss.
Sobald die jungen Parlamentarier getagt haben, berichtet die BezirksZeitung darüber. Die Umsetzung der Wünsche könnte noch heuer stattfinden, stellte Zankl in Aussicht.
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