Folgen der Waschraum-Affäre
Neue Regeln für Kiwi-Kindergärten
In einem Meidlinger Kiwi-Kindergarten sollen zwei Pädagoginnen Kinder in einen Waschraum gesperrt haben. Nun gibt es einen Maßnahmenkatalog.
MEIDLING. Eine Meldung schockte die Meidlinger: In einem Kiwi-Kindergarten sollen zwei Pädagoginnen Kinder in einen Waschraum gesperrt haben. Als der Betreiber davon erfuhr, hat er die beiden Beschuldigten entlassen und sofort das Jugendamt verständigt.
Dort wurde ein Maßnahmen-Katalog für den betroffenen Standort mit rund 90 Kindern als auch die übrigen 90 Kiwi-Kindergärten erstellt.
Unterstützung für Leiterin
So wird der bisherigen Leiterin des betroffenen Instituts auf ein Jahr eine Unterstützungsperson zur Seite gestellt. Diese soll bei der Arbeit helfen und sie leiten.
Weiters wird gefordert, dass sie bestimmte Fort- und Weiterbildungs-Kurse ableisten muss. Besonders im Bereich Personalführung, Konfliktmanagement und Teamentwicklung ortet das Jugendamt erhöhten Bedarf. Besonderen Wert wird dabei auf das Reden mit den Eltern gelegt werden. So können im Ernstfall schon früh Anzeichen für unregelmäßige Vorkommnisse festgestellt werden.
Für die restlichen Mitarbeiter sind zehn Einheiten Supervision vorgesehen. Das heißt, dass die Betreuerinnen und Betreuer intensiv begleitet werden und vermehrt Selbstreflexion üben: Etwa bestimmte Situationen aus dem Regelbetrieb nochmals zu analysieren und zu überlegen, wie man anders oder vielleicht sogar besser reagieren könnte.
Kinderrechte
Für alle Kiwi-Standorte fordert das Jugendamt etwa, dass alle Mitarbeiter nochmals über die Kinderrechte informiert werden, etwa dem Schutz vor Gewalt, dem Anrecht auf gute Behandlung und dem Recht auf Spielen, Bildung und Weiterbildung.
Weiters sind Elterngespräche künftig jedenfalls schriftlich zu dokumentieren, um so eine Art "Frühwarnsystem" zu haben.
Austausch der Leitung
Kiwi hat nicht nur zugesagt, all diese Maßnahmen durchzuführen, sondern hat bereits weitere gesetzt. So wurde etwa die Leiterin des betroffenen Kindergartens ausgewechselt. Die zwischenzeitliche Direktorin verfügt über langjährige Erfahrung in diesem Bereich, heißt es von Kiwi.
Der Betreiber hat auch zu einem Elterncoaching eingeladen, um auch die Eltern zu sensibilisieren und so frühzeitig etwaige Probleme feststellen zu können. "Bei Bedarf werden diese von uns natürlich fortgeführt", heißt es von Kiwi.
Licht im Waschraum
Um den Waschräumen die "Angst-Situation" zu nehmen, wurde veranlasst, dass sie mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden. Dadurch ist immer Licht im Raum, wenn jemand drinnen ist. Außerdem werden jene Türen, die noch keine Glaslichten hatten, mit Glaslichten versehen.
"Dem Standort steht weiterhin die pädagogische, zweisprachige und kinderpsychologische Fachberatung zur Verfügung", so Kiwi abschließend.
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