Tivoligasse: Debatte um neues Bauprojekt
In der Tivoligasse 11 wird ein neues Wohnprojekt geplant. Damit sind nicht alle glücklich.
MEIDLING. . Seit Anfang des Jahres informiert die Firma Palmers-Immo über ein für 2021 geplantes Bauvorhaben unweit der U-Bahn-Station Meidling Hauptstraße.
Hybridhäuser in Holzbauweise sollen es werden, ein Gebäude bekommt laut den Vorstellungen der Planer eine Fassadenbegrünung.
Die Pläne haben nun alarmierte Anrainer auf den Plan gerufen. So fürchtet Wolfgang Lorenz eine Anhebung der derzeit vor Ort zulässigen Bauklasse von Stufe drei auf vier. Damit seien die geplanten Gebäude höher als jene in der Tivoligasse 7-9. Lorenz hat Bedenken, dass dadurch ein "wesentlich dichteres Gefüge als bisher, das vor allem die unmittelbare Nachbarschaft in Licht, Luft und Sicht einschränkt", entsteht.
Meidlings Bezirksvorsteherin Gabriele Votava (SPÖ) will die Wogen glätten: "Es ist noch nichts beschlossen, es gibt noch keine Pläne. Derzeit gibt es nur einen ersten Entwurf, den Gründruck. Der hat aber keine Wertigkeit."
Mit Rotdruck kommt Debatte
Derzeit warte man im Bezirk auf den so genannten Rotdruck: "Der wird im Rathaus noch bearbeitet. Wenn er freigegeben ist, wird der Bezirk das kritisch diskutieren", so Votava. "Auch die Anrainer werden dann informiert und eingeladen, Stellungnahmen bei der MA 21 abzugeben."
Die Firma Palmers-Immo weist derweil die Kritik an ihrem Projekt zurück. So würde die Wohngegend nicht durch die neuen Gebäude "eingeschnürt". Das Gegenteil sei der Fall. "Die Tanbruckgasse ist jetzt durch die Mauer des Supermarktes und Parkplatzes sehr eingeschränkt. Diese Mauer kommt weg und unser Gebäude rückt von der Grundstücksgrenze ab, sodass sich eine zusätzliche Baumreihe ausgeht und ein neuer Grünstreifen geschaffen wird", sagt Unternehmensvorstand Gernot Essl.
Auch die Kritik an der geplanten Bauhöhe kann er nicht nachvollziehen. Diese orientiere sich am umliegenden Bestand, das gesamte Bebauungspotential werde jedoch nicht ausgeschöpft. "Aber ja, es handelt sich um ein Beispiel der städtebaulichen Nachverdichtung."
Parkplätze und Begrünung
Lorenz befürchtet auch, dass bei den neuen Häusern "auf einige der vorgeschriebenen Garagenflächen verzichtet wird". Dies führe zu "einer massiven Belastung der Anrainer". Essl kontert: "Gemäß Wiener Garagengesetz ist sichergestellt, dass rund 50 Parkplätze unterirdisch errichtet werden. Der Freiluftparkplatz wird in das Tiefgeschoß verlagert. Die Gegend wird dadurch erheblich verkehrsberuhigt."
Und wer kümmert sich um die Fassadenbegrünung, wenn sie denn kommt? "Sie wird pflegeleicht geplant und von einem Fachunternehmen betreut werden. Als Vermieter sind wir an einem ordentlichen Erscheinungsbild interessiert."
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