Von Hetzendorf auf die Frankfurter Buchmesse
Von Dokumentationen bis zum Krimi
Der Hetzendorfer Autor Ernst Kaufmann liebt es, Bücher zu schreiben. Seine Bandbreite reicht von Dokus über Biographien bis zu Krimis.
WIEN/MEIDLING. Ernst Kaufmann liebt es ruhig. Wenn er erzählt, dann klingt das so, als würde er gerade sein neuestes Buch diktieren. Dabei wirkt er nie belehrend, der Hetzendorfer hat einfach große Lust am Erzählen. So wundert es einen nicht, dass der 67-Jährige inzwischen ein erfolgreicher Autor ist.
Sein neuestes Buch "Anderswo weit" präsentierte er sogar erfolgreich auf der Frankfurter Buchmesse. Dabei hat er eigentlich auf den Brettern, die die Welt bedeuten, angefangen: "In den 1980ern gründete ich mit einigen Gleichgesinnten eine freie Theater-Gruppe", erinnert er sich.
"Endstation Zuchthaus"
Dann hat er das Buch "Endstation Zuchthaus" von Jack Unterweger in die Hand bekommen. Das wollte er ins Theater bringen – und wusste anfangs nicht, dass dieses Werk von einem inhaftierten Mörder geschrieben wurde. Doch der Stoff war gut und trotz Widrigkeiten konnte er das Stück am Volkstheater Studio aufführen. Natürlich war es damals ein Skandal, aber auch sehr erfolgreich.
Es liegt aber nicht in seinem Naturell, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. So verlegte sich Kaufmann vom Theater auf den Film, drehte Dokus, bei denen er Regie führte und das Drehbuch schrieb. Sogar eine eigene Produktionsfirma betrieb der Hetzendorfer.
Krimi zu Lady Diana
Im Jahr 2014 verlegte sich Kaufmann dann ganz aufs Bücher schreiben und entschied sich für das Krimi-Genre. Als Autor wählte der Meidlinger das Synonym Ernest Nyborg – und seine Geschichten waren erfolgreich. Nicht zuletzt der Lena-Halberg-Krimi "Paris ’97", bei dem es auch um den Tod von Lady Diana geht.
Bei seinen Recherchen ist der Hetzendorfer genau. "Wenn ich über einen Ort schreibe, dann muss ich ihn auch gesehen haben", so Kaufmann. "Ich kann nicht aus einem Reiseführer eine Stadt beschreiben", erklärt er sein Erfolgsgeheimnis.
Sechs Stunden täglich
Bei seiner Arbeit ist er konsequent. So braucht der Autor für einen Krimi etwa ein halbes Jahr. Die meiste Arbeit ist dabei, die Geschichte zu finden, den Ablauf richtig einzuordnen und die Recherche. Abwechslung findet er in dieser Zeit der Vorbereitung mit seinen drei Hunden, die er mit seiner Frau Karin aus Tötungsstationen gerettet hat. Zu viert gehen sie dann viel und ausgiebig durch Hetzendorf spazieren. Während die Hunde tollen, denkt der Autor nach.
"Das Schreiben geht dann schnell über die Bühne", verrät Ernst Kaufmann. Er setzt sich in dieser Phase täglich an den Computer und tippt sechs Stunden. "Und dann ist der Roman fertig", schmunzelt er.
Zur Sache
"Anderswo weit" ist das neue Buch von Ernst Kaufmann. Erschienen ist es im Verlag Edition AV. Es ist im Buchhandel, wie etwa in der Buchhandlung Frick in der Schönbrunner Straße, zu kaufen.
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