Meidling
Thermalhülle von Wiener Firma für Europas Jupitermondmission
Ab ins Weltall, heißt die Devise der Meidlinger Weltraumfirma Beyond Gravity. Sie hat die Thermalhölle für einen Trip auf die Jupitermonde gefertigt.
WIEN/MEIDLING. Mitte April startete eine europäische Raumfahrtsonde zum Gasplaneten Jupiter. Für dieses Vorhaben ist es wichtig, dass die Sonde vor der Kälte und Hitze im All geschützt wird. Dafür sorgte das Hetzendorfer Team von Beyond Gravity.
Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem. Der Gasriese wird von über 60 Monden umkreist. Die Robotersonde „JUICE“ (Jupiter Icy Moons Explorer) soll diesen Planeten und drei seiner größten Monde erforschen, die innere Wasser-Ozeane beherbergen sollen. Auf dem Flug zum Jupiter braucht die Sonde aber einen Schutz vor den extremen Temperaturen.
Hauchdünne Folien als Schutz
„Die Thermalisolation besteht aus mehreren Schichten hauchdünner Spezialkunststofffolien, die im Vakuum des Weltraums die Isolationswirkung einer meterdicken Ziegelmauer erzielen“, so Kurt Kober, Geschäftsführer von Beyond Gravity Austria.
Entwickelt wurde der Thermalschutz Meidling. Die Produktion des Thermalschutzes erfolgte im Thermalproduktionswerk in Berndorf. Der Auftragswert umfasste mehrere Millionen Euro.
100 Kilo Thermalschutz
Die Raumsonde selbst wiegt etwa 2,4 Tonnen ohne Treibstoff. Die Gesamtmasse der Thermalisolation allein beträgt 100 Kilogramm. Insgesamt haben Mitarbeitende von Beyond Gravity Austria dabei mehr als 500 Einzelteile der Thermalisolation an der Raumsonde installiert. Das reicht von einfacher aluminisierter Polyesterfolie im Inneren des Satelliten bis zur mehrlagigen Außenisolierung, die aus mehr als 20 Lagen beschichteter Polyimidfolie besteht.
Nach einer achtjährigen Reise im All wird die Sonde 2031 beim Jupiter ankommen. Wissenschaftler vermuten, dass sich unter der Oberfläche der Jupiter-Eismonde Europa, Ganymed und Kallisto Wasserozeane verbergen. Die Mission wird die Monde als potenzielle Lebensräume untersuchen
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