Erstmals seit 200 Jahren
Komposition aus historischen Beständen kommt zur Aufführung
MELK. Wiedergefunden wurde ein Bündel alter Noten – nun wird am 24. Juni 2023 die Komposition, die wohl seit 200 Jahren nicht mehr gespielt wurde, aufgeführt. Die Rede ist von Abbé Maximilian Stadlers Vertonung des Polyxena-Stoffes aus dem Jahr 1811. Damit ehrt das Stift Melk nicht nur einen seiner bekanntesten Konventualen in seinem 275. Geburts- und 190. Todesjahr, sondern würdigt gleichzeitig die lange Verbindung zu den Melker Sommerspielen. Polyxena ist Kassandras Schwester, der Protagonistin des Sprechstückes. Mit ihr wird darin eine weibliche Perspektive auf das Schicksal der Stadt Troja geworfen.
Das Stift Melk schöpft für seinen Konzertabend aus den historischen Quellen. In der Bibliothek des Hauses befindet sich ein Exemplar des Dramas Polyxena des österreichischen Dichters Heinrich von Collin aus dem Jahr 1804. Das Musikarchiv kann mit einer Notenabschrift von Stadlers musikalischer Auseinandersetzung mit diesem Werk aufwarten. Nur für diese Gelegenheit wurde die etwa einstündige Komposition in monatelanger Detailarbeit ediert und für eine Aufführung durch Chor und Orchester des Stiftes Melk unter der Leitung von Regens Chori Thomas Foramitti vorbereitet. Stiftsbibliothekar Dr. Johannes Deibl und Musikarchivarin Magdalena Weber BA BEd begleiten die musikalische Darbietung mit Ausführungen.
Wissenschaft trifft Kunst – Gegenwart trifft Vergangenheit
Der spannende Abend bietet die Chance, diese Komposition aus den historischen Beständen des Stiftes einmalig zu erleben. Für die klangliche Darbietung sorgen Stiftschor und -orchester; zur Einführung in die Abschnitte sind literatur- und musikwissenschaftliche Ausführungen vorgesehen.
Polyxena | Abbé Stadler
24. Juni 2023 | 19.30 Uhr
Kolomanisaal Stift Melk
Dauer: ca. 120 Minuten mit Pause
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