Impfung bei Kindern sinnvoll?
Ein Skeptiker der CoVid-Impfungen war der Gießhübler Mediziner Andrea Braga. Bezirksblätter haben nachgefragt, ob sich die Einstellung mit der Erfahrung geändert hat.
„Durch die Erfahrung von Millionen verzapften Dosen gibt es eine bessere wissenschaftliche Aufarbeitung und eine höhere Sicherheit,“ so Braga. Dabei erachtet der Mediziner m-RNA Impfstoffe (Anm. der Red.: Moderna, Biontech-Pfizer) als die sinnvolleren. „Johnson und Johnson kam nicht vom Fleck unter anderem auch wegen Produktionsmängel, CureVac war wissenschaftlich zu schwach,“ fasst Braga zusammen. Aufgrund der neuesten Erkenntnisse, ist nun auch Braga grundsätzlich für eine Impfung, vor allem aber bei Risikogruppen und exponierten Gruppen empfiehlt er diese - nicht zuletzt auch aufgrund der neuen indischen Delta-Variante. Ebenfalls erkennt Braga eine Sinnhaftigkeit der Impfung bei Long-CoVId.
Ungünstig ist hingegen, dass aufgrund der kurzen Verimpfung noch keine Langzeitstudien möglich sind, daher auch noch keine Kenntnisse zu möglichen späteren Nebenwirkungen vorhanden sind. „Infertilität ist schon seit Jahrzehnten ein "Anti-vakzin" Argument, jedoch konnte dies noch nicht richtig nachgewiesen werden.“
Die klassischen akuten Impfreaktion wie Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber sind ein guter Ausdruck der Reaktion des Immunsystems und keine CoVId-Gefahr. Diese Beschwerden lassen sich gut beherrschen, mit Medikamenten oder Komplementären-Methoden. Bei starken Nebenwirkungen rät Braga einen Arzt aufzusuchen, die normalerweise gut helfen können. Bei Allergien sollte der Geimpfte sofort zum Facharzt. Im Vorhinein prophylaktisch sollte jedoch kein Medikament genommen werden.
Von einer Impfung bei Kindern rät der Mediziner weiterhin ab. „Es sei denn es gibt eine große Delta-Welle, die auch für junge Leute wesentlich ansteckender ist,“ so Braga.
Für Kinderarzt Dr. Martin Radon spricht gegen eine Impfung bei 12 bis 15 Jährigen, dass Kinder nicht schwer erkranken und wahrscheinlich auch keine Multiplikatoren sind. „Jedoch gab es 150 Kinder auf der Intensivstation bis Mai 2021, über 500 Kinder mussten wegen der Infektion in Spitälern aufgenommen werden,“ erklärt Radon.
Für die Impfung spricht wiederum, dass die Kinder wieder normal in die Schule gehen können, zum Schwimmen, in den Turnunterricht, in den Chor. „Wenn sich im Herbst die Delta-Variante breit macht, dann gibt es in den Schulen wieder Cluster und die Schulen müssen geschlossen werden. Mit der Impfung könnte das verhindert werden, da nur die betroffenen Schüler nach Hause geschickt werden müssten, die Geimpften allerdings bleiben könnten“, erläutert Radon.
Bei den Nasenbohrertest in den Schulen erwischt man nur einen Teil derer, die positiv sind und viele bleiben unentdeckt – „dennoch ist das Risiko wurde ein wenig reduziert“, so Radon.
Wägt man laut Radon die Gefahren (Nebenwirkungen) der Impfung gegenüber der Gefahren des Nichtimpfens ab, spricht alles eindeutig für die Impfung. „Es ist noch kein Kind bei der Impfung dauerhaft zu Schaden gekommen. Das statistische Risiko durch die Impfung ist wesentlich geringer als das statistische Risiko ohne Impfung,“
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