Pacht für Göd’sche Buch’ wurde erlegt
ANNINGER: Einer der Höhepunkte des Gumpoldskirchner Weinfaschings ist zweifelsohne alljährlich die Pachtzahlung der Gumpoldskirchner Faschingsgilde an den Gaadener Bürgermeister am Rosenmontag in Form eines Kartons „Gumpoldskirchner Königswein“.
Warum wird diese Pacht bezahlt?
Der damalige Gumpoldskirchner Bürgermeister Mag. Dr. Richard Göd rodelte im Dezember 2001 die Anninger Straße hinunter, als er in einer scharfen Rechtskurve aus der Bahn geworfen wurde und sich ihm eine freche Buche in den Weg stellte. Es kam zu einem Frontalzusammenstoß, bei dem Dr. Göd verständlicherweise den Kürzeren zog und mit einer gebrochenen Nase das Nachsehen hatte.
Die Gumpoldskirchner Faschingsgilde ergriff die Initiative und brachte am 23. Februar 2003 eine Gedenktafel an der brutalen Buche, die Richard Göd so verunstaltete, zum Gedenken an dieses Ereignis und als Warnung für alle anderen Rodelfahrer an.
Als Dankeschön für die Zurverfügungstellung der „Killerbuche“ erhielt der damalige Bürgermeister Günther Thaler eine Flasche edlen Gumpoldskirchners sozusagen als Pachtzins, mit dem Versprechen einer weitergehenden alljährlichen Begleichung.
Die Inschrift auf der Tafel lautet:
„Anno 2001 beim Rodlfoan
an dieser starken Buch’
´n Burgamasta von Gumpolds’
sei schwache Nase bruch“
Am Rosenmontag, dem 16. Februar 2015 trafen einander wieder der Bürgermeister von Gaaden Rainer Schramm und sein Gumpoldskirchner Amtskollege Ferdinand Köck sowie Mitglieder der Faschingsgilden Gaaden und Gumpoldskirchen bei der „Göd-Buche“, um den „Pacht-Zins“ in Form von zwei Flaschen Gumpoldskirchner Königswein zu übergeben.
Einen feuchtfröhlichen Ausklang fand die lustige Aktion dann in der Waldrast „Krauste Linde“.
Weil die Buche, auf die der damalige Gumpoldskirchner Bürgermeister Dr. Richard Göd knallte, 2014 umgeschnitten hätte werden sollen, und um ein weiteres Andenken an das denkwürdige Ereignis des 2001er Jahres zu haben, wurde am 28. Mai 2014 in Anwesenheit von Bürgermeister Rainer Schramm mit Vizebürgermeister Johann Raffetseder (Gaaden) und Bürgermeister Ferdinand Köck (Gumpoldskirchen) eine neue Buche neben der alten Buche gepflanzt.
Eine neue Tafel mit folgender Inschrift wurde ebenfalls aufgestellt:
Falls eines Tages die Göd’sche Buch’
unter des Försters Hacke fällt,
haben wir bereits jetzt eine neue aufgestellt.
Allen sei in Zukunft in Erinnerung gebracht,
dass einst hier der Göd in die Buche gekracht.
Gumpoldskirchner Faschingsgilde 28. Mai 2014 Gaadner Faschingsgilde
Nachdem aber die „alte“ Buche doch nicht gefällt wurde und daher noch immer steht, weisen jetzt zwei Bäume auf das denkwürdige Ereignis hin.
Beigefügte/s Foto/s von Alfred Peischl ©
Fotonachweis bei Veröffentlichung erbeten!
AP5_1879: Der „Pachtzins“ wird erlegt. Faschingsgildenpräsident Willy Schedlbauer (Gumpoldskirchen (2. vr) überreicht zwei FlaschenGumpoldskirchner Königswein an Bürgermeister Rainer Schramm (Gaaden) (2. vl). Johann Sietweis von der Gaadener Faschingsgilde (l) und Bürgermeister Fedinand Köck (Gumpoldskirchen) (r) sind mit von der Partie. Im Hintergrund die „alte“ Göd-Buche mit der Gedenktafel.
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