Auf Knopfdruck alle Daten
MÖDLING. Was bisher vor allem für den Hoch- und Tiefbau von Bedeutung war, kommt nun auch dem Mödlinger Stadtwald zugute. Das Geografische Informationssystem (GIS) ermöglicht es, Naturstandsdaten, wie etwa der Verlauf des Kanalsystems, die Standorte der öffentlichen Beleuchtung, Daten des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans und sogar Naturdenkmäler auf Knopfdruck abzurufen. Relevante Daten, die im Rahmen des Wald-Ökoprojektes erfasst wurden, sind nun ebenfalls elektronisch gespeichert und jederzeit einsehbar. Dies betrifft vor allem die umfangreichen Erhebungen zur Zusammensetzung der Waldgesellschaften und die daraus ableitbaren Pflege- und Forstmaßnahmen.
„Ich danke unserem Stadtrat Leo Lindebner sehr herzlich für sein großes Engagement um die Natur in der Stadt Mödling. Zusammen mit dem ausgewiesenen Experten, Eduard Hochbichler von der Universität für Bodenkultur, hat er mit dem Wald-Ökoprojekt die besten Voraussetzungen zur Erhaltung unseres Stadtwaldes geschaffen“, so Bürgermeister Hans Stefan Hintner.
Mödlinger Wald-Ökoprojekt
2009 wurde das Mödlinger Wald-Ökoprojekt aus der Taufe gehoben. In einem ersten Schritt wurde dabei der Ist-Zustand des Mödlinger Stadtwaldes (Alter und Zusammensetzung der Baumarten, Charakteristika der unterschiedlichen Waldgesellschaften, besondere Vorkommen in der Tier- und Pflanzenwelt) wissenschaftlich und im Detail erhoben. Alle aus diesen Erkenntnissen resultierenden Maßnahmen haben als oberstes Ziel die Erhaltung der enormen Artenvielfalt und der Lebensraumfunktionen dieses Naturraumes. Gleichzeitig soll auch den zahlreichen Freizeitfunktionen, der historischen Bedeutung und forstwirtschaftlichen Maßnahmen Platz eingeräumt werden.
Um die Nutzungskonflikte möglichst gering zu halten sollen ausgewiesene Wander- und Radwege die Besucherströme lenken. Gleichzeitig wurden Wald-Ökozellen mit hohem Totholzanteil als Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie etwa der sogenannte „Hirschkäferwald“, geschaffen.
„Das Multitalent Stadtwald muss sehr viele Aufgaben erfüllen und braucht daher unsere Unterstützung. Im Rahmen des Wald-Ökoprojektes versuchen wir auf wissenschaftlicher Basis nachhaltig und ordnend einzugreifen“, erklärt Stadtrat Leopold Lindebner. Besonders wichtig sei es, dass sich alle WaldnutzerInnen stets bewusst sind, dass der Mensch in der Natur nur Gast ist und sich entsprechend rücksichtsvoll verhalten sollte, appelliert Lindebner.
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