Mödlinger Hausberge
Das Gute liegt so nah
Bei einer Wanderung durch den Wald und über die "Hausberge" des Bezirks gibt es viel zu entdecken.
BEZIRK MÖDLING. Mit seinen 6.500 ha Größe bildet der Naturpark Föhrenberge wohl das schönste und wichtigste Naherholungsgebiet der Mödlinger. Unsere morgendliche Wanderung startet beim Gasthaus Hotwagner in Maria Enzersdorf. Beim Überqueren der Wiese haben wir einen tollen Blick auf die sonnenbeschienene Burg Liechtenstein, eines der historischen Gebäude unserer Tour. Es sind schon einige Frühaufsteher unterwegs, als wir hinauf in den Wald gehen. Der weiche Boden aus Erde und Nadeln bringt Körper und Geist wieder in Einklang. Familie Bauer kommt uns mit Walkingstöcken entgegen. „Jeden Tag sind wir gerne in unseren Hausbergen unterwegs“, schwärmen die beiden und zwei junge Mädels gestehen beim Überholen: „Wir treffen uns zweimal täglich, um uns während der Pandemie fit zu halten.“
Inspiration
Langsam kommt auch unser Kreislauf in Schwung und bei der hoch gelegenen Turnerwiese rasten wir kurz, um die Frühlingsblüher und das Singen der Vögel zu genießen. Kein Wunder dass hier berühmte Schriftsteller wie z.B. Franz Grillparzer ihre Inspiration fanden. Danach passieren wir die große Kirchbergwiese mit seiner Insel aus Schwarzföhren und schauen rechts hinunter auf die Hinterbrühl bis hin zum Gießhübl. Am oberen Gipfel des Kalenderberges gelangen wir zur Ruine „Pfefferbüchsel“, schnaufen ordentlich durch und bewundern Husarentempel und Anninger, die sich gegenüber von ihrer schönsten Seite präsentieren.
Jede Menge Wegerl
Als wäre es vereinbart, treffen wir dort auf Herrn Zeilinger bei seiner Jagd nach tollen Fotos. Der wanderlustige Mödlinger nimmt uns gerne bei der Hand und zeigt uns neben eindrucksvollen Bildern von Südtirol auch seine Lieblingswegerl der Umgebung. Wir folgen ihm hinüber zur Jordankanzel, einer beliebten Aussichtsplattform. Im Schatten der Föhre blicken wir hinunter auf die Brühlerstraße und den Mödlinger Klettersteig, wo sich bereits einige Mutige in die Höhe wagen. „Warum kommen Sie immer wieder her?“, fragen wir unseren Begleiter. „Nun, das Gute liegt doch hier gleich vor der eigenen Haustüre“, sagt er. Gemeinsam spazieren wir weiter über den steil abfallenden Felsensteig, den wir nur Familien mit Kleinkindern nicht empfehlen würden, und stehen schon bald vor dem romantischen „Schwarzen Turm“. Bereits 1596 als „Wachthäusl“ bekannt, bot er eine Sicht bis ins Leithagebirge und zu den kleinen Karpaten. Mit guter Stimmung gehen wir ab hier die Runde alleine zurück zum Ausgangspunkt und können sie nachfühlen – die Worte eines unbekannten Dichters: „Der Wald, er hält nicht viel von Pülverchen und Pillen, doch umso mehr von Luft und Sonnenschein. Und kaum umfängt mich seine duft´ge Stille, raunt er mir zu: Nun atme mal tief ein!“
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