Pilotprojekt in Perchtoldsdorf
Farbige Markierungen erhöhen Verkehrssicherheit

Farbige Markierungen in Perchtoldsdorf. | Foto: Josef Bollwein
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Das Pilotprojekt "Mehr Farbe für mehr Achtsamkeit"  hat in der Gemeinde Perchtoldsdorf bedeutende Ergebnisse erzielt.

BEZIRK MÖDLING. Durch farbige Straßenraumgestaltung an zwei definierten Standorten konnte erstmalig österreichweit wissenschaftlich untersucht und belegt werden, dass einfache Maßnahmen, wie farbige geometrische Markierungen eine Geschwindigkeitsreduktion des Kfz-Verkehrs und somit eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bewirken können.

"Das Projekt 'Mehr Farbe für mehr Achtsamkeit' beweist, dass einfache Maßnahmen wie farbige Markierungen eine kostengünstige und effektive Möglichkeit bieten, das Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden zu verbessern und die Straßen sicherer zu machen."

freut sich Susanna Hauptmann, Geschäftsführerin von Radland Niederösterreich.

Autos fahren langsamer

Die farbigen, dreieckigen Markierungen in der Mühlgasse zwischen Gauguschgasse und Eisenhüttelgasse haben nicht nur die Fahrbahnbreite optisch verengt, sondern auch wie Messungen bestätigen, zu einer Geschwindigkeitsanpassung des Kfz-Verkehrs geführt Am Kreuzungsplateau Rossegergasse/Tröschgasse, im Nahbereich mehrerer Schulen, verbesserte die großzügige farbige Gestaltung die Verkehrssituation während der Hol- und Bringzeiten erheblich – nicht nur aufgrund der geringeren KFZ-Geschwindigkeiten sondern besonders auch aufgrund der subjektiv erhöhten Anhaltebereitschaft bei Schutzwegen. Die farbigen Markierungen führten zu einer erhöhten Achtsamkeit aller Verkehrsteilnehmenden und tragen damit vor allem auch zur Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer – der Radfahrer und Fußgänger - bei.

Die Ergebnisse der drei durchgeführten Untersuchungen seit Juni 2022 belegen, dass die farbigen Markierungen zu einer Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeiten geführt haben. Bereits bei der ersten Kontrollerhebung im September 2022 war zu festzustellen, dass dich bspw. zusätzliche 7 % der Kfz-Lenkenden an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit halten. Auch die subjektive Geschwindigkeitswahrnehmung hat sich positiv verändert, was zu einem sichereren Verkehrsverhalten beiträgt. Die zweite Kontrollerhebung im September 2023 haben diesen Trend erfreulicherweise weiter bestätigt und verdeutlichen eine kontinuierliche Verbesserung der Verkehrssituation. Die Befürchtung, der Effekt der farbigen Elemente könnte sich mit der Zeit verringern, wurde nicht bestätigt. Die Daten zeigen sogar, dass sich sogar nun zusätzliche 13% der Kfz-Lenkenden an das Geschwindigkeitslimit halten. Die Langzeitergebnisse belegen eindrucksvoll eine nachhaltige Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeiten sowie eine gesteigerte Verkehrssicherheit in beiden Straßenabschnitten. Dies unterstreicht die Effektivität der farbigen Markierungen als alternative und vielversprechende Lösung zur Förderung eines sichereren und achtsameren Verkehrsverhaltens.

Christian Kräutler vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) betont: „die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden steht stets im Mittelpunkt unseres Engagements. Die gemessenen Effekte weisen darauf hin, dass farbige Markierungen eine erfolgsversprechende Methode sein können, um Geschwindigkeiten im Ortsgebiet zu reduzieren und Bewusstsein zu schärfen. Für eine Generalisierung der Ergebnisse, bedarf es noch weitere Testungen mit farbigen Markierungen.“

"Als Bürgermeisterin ist es mir ein Anliegen, unsere Gemeinde sicherer und lebenswerter zu machen. Projekte wie 'Mehr Farbe für mehr Achtsamkeit' zeigen, dass auch einfache Maßnahmen einen großen Unterschied machen können. Die farbigen Markierungen helfen dabei, das Bewusstsein für sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu schärfen und tragen somit maßgeblich zur Verbesserung unserer Verkehrssituation bei."

äußert sich Andrea Kö, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Perchtoldsdorf erfreut.

Projekt soll inspirieren

Susanna Hauptmann, Geschäftsführerin von Radland Niederösterreich ist überzeugt: „Die erzielte nachhaltige Geschwindigkeitsreduktion und gesteigerte Verkehrssicherheit durch einfache farbige Markierungen sind ein inspirierendes Beispiel für effektive Verkehrssicherheitsmaßnahmen. Auf Einladung der Europäischen Kommission durfte ich dieses Projekt kürzlich im Rahmen eines internationalen Mobilitätskongresses – unter großem Interesse des Fachpublikums - präsentieren. Wir hoffen, dass viele Städte und Gemeinden sich von diesem Projekt inspirieren lassen und ähnliche Maßnahmen in Erwägung ziehen, um die Sicherheit und Achtsamkeit im Straßenverkehr zu fördern.“ so Susanna Hauptmann weiter. „Es ist aber zu beachten, dass farbige Bodenmarkierungen nur an ausgewählten Örtlichkeiten eingesetzt werden sollten. Eine gründliche Planung und regelmäßige Wartung, einschließlich Nachmarkieren, sind erforderlich, damit die nachgewiesenen Effekte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit dauerhaft wirksam werden können.“ erklärt Hauptmann abschließend.

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