Vorsicht Wildwechsel
Hunderte Tote Rehe auf Mödlings Straßen
Im Vorjahr verendeten 165 Rehen im Straßenverkehr, auch der Klimawandel spielt dabei eine Rolle.
BEZIRK MÖDLING. Rund sieben Jahre ist es her, da erreichte das Problem des im Straßenverkehr getöteten Wilds einen dramatischen Höchststand, fast 300 Rehe fielen damals dem Verkehr zum Opfer. "Der Bezirk war deswegen auch eine der Vorreiterregionen, in denen die modernen Wildwarngeräte installiert wurden", erzählt Hegeringleiter Franz Ehrenberger aus Münchendorf.
Auch Klima spielt mit
Diese Wildwarner, die von den Schweinwerfern blaues Licht reflektieren, welches die Rehe verstärkt abschrecken soll, hatten dann auch für Entspannung gesorgt, doch zuletzt stiegen die Zahlen wieder an, 165 tote Rehe waren es im vergangenen Jahr und auch heuer dürfte die Zahl hoch sein. 2019 wurden etwa im Revier von Ehrenberger sechs Stück getötet, heuer waren es bereits 23 Tiere. Dies liegt auch am Klima, wie Ehrenberger erklärt: "Durch die große Trockenheit gibt es wenig Deckung. Sehen die Rehe dann etwa einen Hund, rennen sie auch schon los." Dementsprechend weniger dramatisch ist das Problem in den im Wienerwald gelegenen Gebieten. "Hier haben wir vor allem ein massives Problem mit Hunderissen", wie Bezirksjägermeister-Stellvertreterin Monika Bruckberger aus Gießhübl erklärt. So findet sich auch der Großteil der insgesamt 370 Wildwarner in den östlichen Revieren des Bezirks, wo seit heuer auch eine neue Generation von Geräten zum Einsatz kommt, die das Wild auch am Tag besser von der Straße abhalten soll.
Richtiges Verhalten
Trotz der zahlreichen installierten Wildwarner appellieren die Jäger an die Autofahrer: "Vor allem in der nebligen Zeit gilt es, aufzupassen und auch das Tempo so anzupassen, so dass man bei Wildwechsel rechtzeitig stehen bleiben kann", so Bruckberger und Ehrenberger unterstreicht: "Auch wenn ich in der Ferne Wild die Straße queren sehe, muss ich damit rechnen, dass weitere Tiere nachfolgen und dementsprechend besonders gut aufpassen." Passiert doch ein Unfall muss dieser gemeldet werden, was laut Ehrenberger nicht immer passiert ("Viele Lenker, vor allem jene, die ohnehin keine entsprechende Versicherung haben, fahren einfach weiter") und Monika Bruckberger unterstreicht: "Die verletzten Tiere schleppen sich oft noch weiter, verenden qualvoll und werden oftmals erst Tage später entdeckt."
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