Abocar-Projekt mit HTL Mödling
Jugend forscht am rasenden Objekt
Schüler in der Boxen-Crew: Der Unternehmer und Rallyefahrer Luca Pröglhöf startete ein Projekt mit Mödlinger HTL.
BEZIRK MÖDLING. Rund fünf Jahre ist es her, dass Luca Pröglhöf (23) den Racing Rookie, Österreichs größte Motorsport-Talentsuche gewann. Mit dem Hauptpreis, einem rennfertigen Ford Fiesta Rallye ST, ist der Sittendorfer, der mittlerweile in Maria Enzersdorf lebt, seither im Rallyesport aktiv, die vorübergehende Corona-Zwangspause nutzte er aber auch noch für ein weiteres Projekt.
"Baumeister" fürs Auto
Pröglhöf ging unter die Jung-Unternehmer und machte sich mit seiner eigenen Werkstätte Abocar selbstständig: "Wir haben uns voll auf ein Abo-Modell konzentriert, bei dem wir dem Kunden praktisch alles rund ums Auto abnehmen. Das reicht von der älteren Dame, die nicht selbst an den Pickerl-Termin denken mag, bis zu Leuten, die mehrere Autos besitzen, aber vielleicht nur wenig Zeit haben." Spezialisiert hat man sich aber auf die Betreuung und auch Restauration von Oldtimern ("da sehen wir uns als 'Baumeister', machen nicht alles selbst, haben aber unsere Kooperationspartner"), die auch für Luca selbst ein großes Hobby sind.
Schüler im Rallye-Einsatz
Aber auch im Motorsport ist Pröglhöf 2023 hoch aktiv: Einerseits bestreitet er für das Team von Manfred Stohl die Saison im Opel Corsa E-Cup, eine rein elektrische Rennserie mit Starts in Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz, andererseits geht er mit seinem eigenen Team in der Ö-Rallyemeisterschaft an den Start. Für die heurige Saison entstand dabei ein besonders spannendes Projekt: Schüler der HTL Mödling, Zweig Fahrzeugtechnik, bilden gemeinsam mit Luca und seiner Stamm-Crew, das RayBat Racing Team. Die Vorgeschichte: Schon für seine erste Rallye-Saison, noch vor Corona, gründete Pröglhöf, selbst HTL-Absolvent, sein Rookie-Racing Team, das nahezu ausschließlich aus seinen Schulfreunden bestand, damals freilich als außerschulische Aktivität. Im letzten Jahr entstand dann die Idee, HTL-Schüler ganz "offiziell" in die Praxis einzubinden. "Nach einem HTL-Besuch habe ich zu einer Vorstellrunde in die Werkstatt eingeladen - sicherheitshalber an einem Samstag um 8 Uhr Früh, um zu sehen, wen es wirklich interessiert", schmunzelt Pröflhöf und siehe da: Der Andrang war groß, 20 Schüler (darunter zwei Mädchen) sind nun Teil des Projekts: Diese werden in 4er-Gruppen zu den Rallye-Veranstaltungen mitgenommen, wobei die Arbeit schon davor beginnt: "Es fängt an mit der Vorbereitung in der Werkstatt, vor Ort wird dann das Auto betreut, serviciert und wenn nötig auch repariert." Obwohl man aus Termingründen zwei Rennen auslassen muss, hat man sich ein ehrgeiziges Saisonziel gesetzt: "Wir werden versuchen, die Juniorenwertung zu gewinnen." Hauptziel des Schulprojekts ist aber ein ganz anderes: Während die jungen Mechaniker spannende Praxiserfahrung sammeln können, fände es Pröglhöf "toll, wenn sich der eine oder andere als so geschickt und interessiert erweist, dass er nach dem Abschluss sogar bei uns anfängt."
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