Tresorraub in Mödling
Polizei präsentiert neue Erkenntnisse
BEZIRK MÖDLING. Nach dem aufsehenerregenden Einbruch in die Schließfächer der Mödlinger Raiffeisenfiliale präsentierten die Ermittler neueste Ergebnisse. Medienberichte, wonach ein Schaden in mehrstelliger Millionenhöhe zu verzeichnen sei, konnten dabei nicht bestätigt werden: "Die Einvernahmen von Geschädigten ist noch im Gange. Auch die Anzahl der Schließfächer, welche kompromittiert wurden, ist mit insgesamt (Wien und NÖ) 68 nicht so hoch, wie dargestellt", heißt es vonseiten der Polizei.
Täter arbeiteten mit Kopiermodul
Bisher wurde erhoben, dass die Täter schon mehrere Wochen vor der Tat begonnen haben, mittels des sogenannten Skimmings die Karten von zutrittsberechtigten Kunden sowohl beim Eingang zum Diskretraum als auch beim Terminal des unmittelbaren Schließfachsystems zu kopieren. Dazu wird in den Eingabeschlitz ein von außen nicht sichtbares Kopiermodul eingebaut, welches die Informationen des Magnetstreifens sukkzessive aufzeichnet und dann von den Tätern ausgelesen wird, um 1:1 Kopien anzulegen. Die zu den Karten gehörenden PIN-Codes wurden sodann offenbar durch versteckt installierte kleine Kameras abgefilmt, als die späteren Opfer auf ihre Fächer zugegriffen haben.Kurz vor dem finalen Zugriff am 13. November 2020 haben die Täter alle Installationen abgebaut.
Das Landeskriminalamt für Niederösterreich hat eine eigene Ermittlungsgruppe gebildet, die ausschließlich diesen Fall bearbeitet und in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Wien tätig ist.
Mödlinger Zeuge: Ein weiblicher Täter
Der mittels Medienaufruf gesuchte Hundebesitzer kam dem Zeugenaufruf nach und bestätigt, dass es sich bei einem der Täter tatsächlich um eine Frau handelt. Er hat sich noch über die dicke Bekleidung und Vermummung der beiden Personen gewundert, weil die Bekleidung nicht den damals herrschenden angenehmen Temperaturen angepasst war.
Die Täter verließen die Bank offenbar nach links und sind dann gleich wieder links in die Freihofgasse Richtung Franz Keim Gasse gegangen. Möglicherweise war schon hier oder weiterführend in der Demelgasse oder beim Bahnhof das Fluchtfahrzeug abgestellt – auch hier wäre ein weiterer Mittäter als Lenker möglich.
Die Ermittler weisen erneut auf die auffällige Jacke der Täterin hinweisen (Marke Naketano) hin. Für die Polizei wäre auch interessant, ob dieses Pärchen in einem Beherbergungsbetrieb oder sonst in einer Mietgelegenheit Unterkunft genommen hat, da die Täter die Tat vermutlich schon mehrere Wochen lang vorbereitet haben.
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