Gesundheitsserie Teil 10: Schlafen
"Schäfchen zählen" muss nicht sein...
Wer kennt es nicht, in der Nacht die Schäfchen zu zählen, die nicht endend wollen über den Zaun springen. Wir unterhielten uns mit Phytotherpeutin Dr. Nina Nozar aus der Hinterbrühl. Sie sagt: "Schäfchenzählen muss nicht sein, denn Mutter Natur hält einige schlaffördernde Pflanzen für uns bereit."
Ist Schlafstörung gleich Schlafstörung?
Nein, man unterscheidet zwischen Ein und Durchschlafstörung bzw. einer schlechten Schlafqualität. Bei einer dauerhaften Schlafstörung kommt es zu einer erhöhten Tagesmüdigkeit und beeinträchtigten kognitiven Fähigkeiten. Auch Stimmungsschwankungen oder psychische Probleme können auftreten. Akute Schlafprobleme wie der Jetlag sind harmlos, chronische Schlafprobleme können aber auch organische Ursachen haben und zu starken gesundheitlichen Problemen führen.
Was hält die Naturapotheke für uns bereit?
Baldrian, Hopfen, Melisse, Lavendel und die Passionsblume sind sehr gute Helfer, die vor allem keine Gewöhnung erzeugen, keinen sogenannten ,Hang over, am nächsten Tag und vor allem erzeugen sie keine Abhängigkeit oder beeinträchtigen das Konzentrationsvermögen am nächsten Tag.
Was empfiehlt sich wann?
Baldrian wird vor allem bei nervös bedingten Einschlafstörungen empfohlen, aber auch bei Durchschlafstörungen, ebenso die Melisse zum Beispiel in Form eines Tees, Lavendel hingegen fördert eher das Durchschlafen. Die Passionsblume hilft bei beiden Schlafstörungen. All diese Phytotherapeutika haben auch eine beruhigende, angstlösende Wirkung.
Ist Bier ein Schlafmittel?
Interessant ist, dass der Hopfen im weitesten Sinn auch im Bier als Genussmittel als pflanzliche Therapie gesehen werden kann, da durch den Bierkonsum biologisch aktive Konzentrationen erreicht werden können. Echter Hopfen wirkt wie das körpereigene schlaffördernde Melatonin, das bei Dunkelheit vom Gehirn abgegeben wird und uns schläfrig macht.
Medizinisch wird vor allem die Kombination aus Baldrianwurzel und Hopfenzapfen gegen Schlafstörungen empfohlen.
Ab wann spricht man von Schlafmangel?
Wer im mittleren und höheren Alter meistens weniger als fünf Stunden pro Nacht schläft, könnte laut einer neuen Studie ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen und in Folge ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Multimorbidität haben. Dies sollte unbedingt in einem sogenannten Schlaflabor ärztlich untersucht und abgeklärt werden.
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