Mödling
Teuerung sorgt für Anstieg bei Sozialmarkt-Kunden
BEZIRK MÖDLING. „Es ist eine sehr traurige Entwicklung, dass es zunehmend mehr Menschen gibt, für die frische Zutaten zum Kochen nicht mehr leistbar sind“, meint Nazife Asik, die Leiterin des Mödlinger Soogut-Sozialmarkts in der Bahnstraße.
Mehr Kunden, weniger Spenden
Die Zahl der Menschen, für die der günstige Einkauf ebendort immer wichtiger wird, nimmt zu. Wurden im vorigen Jahr noch 1.300 Menschen vom Sozialmarkt versorgt, sind es nun bereits rund 1.600, bei den Einkäufen wurde ein Plus von rund 30% verzeichnet. „Immer mehr Menschen, die auch schon vor der Teuerungswelle die Einkaufsvoraussetzungen erfüllten, kommen jetzt und beantragen einen soogut-Einkaufspass“, erzählt Asik. Die Kundenstruktur sei dabei „bunt gemischt“: Am stärksten vertreten sind Pensionisten und alleinerziehende Mütter, es finden sich unter den Kunden aber auch immer mehr junge Familien, bei denen es trotz Job nicht zum Leben reicht, sowie Studierende und Lehrlinge. „Für viele, die bis vor ein paar Monaten mit den Einkäufen im regulären Handel und bei Diskontern noch über die Runden kamen, ist dies mittlerweile nicht mehr leistbar", so Asik. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass die Sozialmärkte österreichweit mit einem Rücklauf an Lebensmittelspenden konfrontiert sind: "Der Warenrückgang bei Obst und Gemüse trifft unsere Kunden besonders hart. Auch die Nachfrage nach Öl, Butter, Mehl und Zucker ist stark angewachsen. Wir benötigen Warenspenden aller Art. Großen Bedarf haben wir bei den Grundnahrungsmitteln, wie z.B. Nudeln, Reis, Öl, Essig, Zucker aber auch bei Hygieneprodukten.“
Schulsachen gesammelt
Weil die Probleme der Teuerung aber nicht bei den täglichen Konsumartikeln enden, hat man sich heuer zudem entschlossen, zum Schulstart eine spezielle Schul-Sachspenden Aktion zu starten. So trafen zahlreiche wichtige Schulsachen wie Schreibgeräte, Federpenale und auch Schultaschen ein und wurden bereits verteilt, die Sammlung geht aber noch weiter. So soll armutsbetroffenen Familien der oftmals sehr kostspielige Schulstart ein wenig erleichtert werden, hofft Nazife Asik, die sich bei den eifrigen Spendern bedankt. Weitere Spenden werden gerne entgegen genommen.
Freiwillige und Spender gesucht
Dass all dies nicht ohne zahlreiche freiwillige Helfer möglich wäre, ist klar, und auch hier ist man im Mödlinger Sozialmarkt auf der Suche: Unterstützung wird etwa in Form von Fahrern benötigt, die dabei helfen, die täglichen Warenabholungen durchzuführen. Auch über jede finanzielle Unterstützung ist man dankbar: „Neben den wertvollen Zeitspenden brauchen wir auch unbedingt Geldspenden. Die massiv gestiegenen Spritkosten und auch die Energiekosten für die Instandhaltung unseres Marktes fordern uns massiv und gerade jetzt müssen wir auch noch für unseren Transporter hohe Reparaturkosten aufbringen.“
Infos unter www.soogut.at
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