Soroptimist Club Mödling -gut leben trotz Demenz
"Es war so toll, so informativ"
Demenz ist ein wichtiges Thema, das Jung und Alt betrifft. Das war spätestens klar, als die Schüler*innen der HLM Mödling ihr Projekt Generationenbrücke im bis auf den letzten Platz besetzten Raiffeisen Forum Mödling vorstellten.
„Auch wenn man nicht weiter weiß - für sie da zu sein und ihnen zuzuhören, da ist den meisten schon geholfen“, fasste einer der Schüler die Empfehlungen der Expert*Innen für den Umgang mit dementen Menschen zusammen.
MÖDLING Demenz kann uns alle treffen, auch nach einem Unfall – deshalb ist Inklusion so wichtig! Geistig rege bleiben und aktiv leben ist die beste Vorbeugung!
Gleich zu Beginn übergab Lilli Frömmer-Scherabon, die Präsidentin des Soroptimist Club Mödling, einen Scheck über EUR 800,- an Dir. Gerhard Reisner vom Pflege- und Betreuungszentrum Mödling. Da Musik oft gute Erinnerungen weckt, werden dort nun Kopfhörer für die Arbeit mit Erkrankten angeschafft. Weitere EUR 800,- gingen an Ursula Walther vom Cafè Zeitreise in Mödling, um die Nachmittagsbetreuung von Dementen und Angehörigen damit zu fördern (Kontakt sh. auch unten).
Generationenbrücke der HLM Mödling
Aufmerksam folgten die mehr als 120 Zuhörer:innen dem Teilprojekt der HLM Mödling. Das bescherte als Türöffner dem unbequemen Thema Leichtigkeit und Humor. Gleichzeitig beeindruckte die Ernsthaftigkeit der Video-Botschaften der Schüler:innen: Ihre persönlichen Eindrücke von ihrer Besuchs- und Bastel-Arbeit mit den doch viel älteren Menschen im Pflegezentrum war ein großes Geschenk für alle im Saal. „Ich habe viele bereichernde Gespräche geführt und war überrascht, dass es trotz des Altersunterschiedes so viele Gemeinsamkeiten gibt!“ lautete der Kommentar einer Schülerin. Dass so wichtige Projekte wie dieses stets offene Türen im Pflege- und Betreuungszentrum Mödling finden würden, stellte Dir. Gerhard Reisner dar: „Ihr habt da ein ganz tolles Projekt auf die Beine gestellt und wertvolle Beziehungsarbeit geleistet!“
Wertvolle Tipps
Die hochkarätigen Vortragenden brachten Tipps und kurze Einblicke in ihren Alltag. Petra Hausteiner, Caritas Socialis, betonte: „Fördern Sie positive Kontaktmomente! Selbst kurze Momente können wieder Kraft geben, wenn wir sie registrieren. Lassen Sie sich helfen! In den Tageszentren schauen wir drauf, Ressourcen zu stärken und zu mobilisieren. Hilfreich ist auch Biografiearbeit: Welche Musik mochte der/die Betreute, war sie/er ein modischer Mensch, was war im bisherigen Leben wichtig? Und Pflegende sollten stets darauf achten: Was tut mir gut, welche Rituale brauche ich?“
Birgit Meinhard-Schiebl, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegende Angehörige, plädierte für Toleranz: „Ich weiß, manchmal tut es ganz weh, wenn man betroffen ist und nicht mehr weiter weiß. Wir müssen aber damit leben können, dass nicht alle Menschen das tun, was wir von ihnen erwarten.“ Unterstützung bräuchten nicht nur pflegende Angehörige, sondern auch pflegende Zugehörige, also Menschen, denen sich Erkrankte vertrauensvoll zuwenden. Diese sollte man jedenfalls rechtzeitig suchen und „für später mal“ Vereinbarungen treffen, wie man gutes Altern besser gestalten möchte.
„Haben Sie keine Angst!“
– das empfahl Univ.Doz. Dr. Gatterer in seinen humorvoll-entspannten und durchaus praktischen Statements für die Betreuung von Dementen. Solange es möglich ist, sollte diese zu Hause erfolgen, denn das vertraute Umfeld hilft. Um einer Erkrankung vorzubauen, lautet seine Devise: „Geistig fit ins Alter: ein aktives Leben führen, rein in neue Kontakte, Fremdsprachen lernen, Musik machen, tun, was Freude macht! Wenn unsere Flexibilität für Neues beginnt, schwierig zu werden, sollten wir sensitiv sein. Depression, Vereinsamung und Überforderung fördern Demenz potentiell.“
Abschließend bedankte sich Lilli Frömmer-Scherabon bei Moderatorin Katharina Klee, allen Referent:innen, den Schüler:innen und ihrer Pädagogin Sandra Eggenfellner sowie den Sponsoren des Abends Sonja Laimer, Geschäftsleiterin der Raiffeisen Regionalbank Mödling, und Sozialstadträtin Roswitha Zieger. Beim Ausklang am Buffet konnte man nicht nur Infos bei den Expert:innen einholen. Zu hören war so manche Stimme der Wertschätzung und Zuversicht in Generationen, die da heranwachsen und von Pädagog:innen an Wertvolles und Herausforderungen herangeführt werden! Und viel Freude gab's über Kommentare wie: „Es war so toll, so informativ, hab ganz viel für mich persönlich mitgenommen!“
Einmal mehr galt für das Team des S Club Mödling und Projektleiterin Gaby Fink-Hopf: Gemeinschaft begeistert, Gemeinschaft bewegt!
Weitere Infos
Cafe Zeitreise 14-tägig am Donnerstag in Mödling: Anmeldung und Informationen unter +43 6641321506 (Ursula Walther) www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/zusammenleben/pfarrcaritas-und-naechstenhilfe/aktiv-in-den-pfarren/zeitreise
Angebote der Caritas Socialis: www.cs.at/angebote/cs-beratungsservice-pflege-und-demenz
Weitere Infos: www.caritas-pflege.at/pflege-wien/angehoerige-demenz/informationsbroschueren
Weitere Infos zum Veranstalter: www.moedling.soroptimist.at
Der Soroptimist Club Mödling ist Teil des weltweit größten Serviceclubs für Frauen. Ziel ist es, durch gezielte Projekte die Lebenssituation von Frauen und Mädchen nachhaltig zu verbessern. Bewusst machen – bewegen – handeln! Der Soroptimist Club Mödling ist einer von 60 Clubs in Österreich (1.800 Mitglieder in Österreich, ca. 80.000 weltweit). Soroptimist International, eine dynamische Organisation für engagierte berufstätige Frauen, wurde 1921 in den USA gegründet und ist seit 1928 auch in Europa verankert.
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