Burggasse 47-53
Am Neubau wurde der Ruth-Klüger-Platz eröffnet
Jetzt ist es offiziell: Der Platz in der Burggasse 47-53 am Neubau wurde nach Ruth Klüger, Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende, benannt.
WIEN/NEUBAU. Neubau setzt einer ganz Großen ein Denkmal: Der Platz in der Burggasse 47-53, vormals umgangssprachlich Burggassenanger genannt, wurde am Freitag, 6. Mai 2022, offiziell nach Ruth Klüger benannt. Initiiert wurde der Antrag dafür von den Grünen am 18. Dezember 2020 nach dem Tod von Klüger am 6. Oktober 2020 und einstimmig in der Bezirksvertretung beschlossen.
Ruth Klüger war eine bedeutende und international anerkannte austro-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin sowie Überlebende des Holocaust. Zum 7. Bezirk gibt es eine direkte Verbindung: Klüger wurde in Wien geboren und verbrachte die ersten Jahre ihrer Kindheit im Siebten.
Einem breiten Publikum ist sie durch die in vielen Sprachen publizierten Autobiografien bekannt. Deren erster Teil „Weiterleben. Eine Jugend“ beschreibt eindrücklich ihre jüdische Kindheit in der NS-Zeit.
Ruth-Klüger-Tage im 7. Bezirk
Bei der offiziellen Benennung mit dabei waren unter anderem Doris Schmidauer, Ehefrau des amtierenden österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen (Grüne), Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien sowie Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne). Schauspielerin Tamara Stern las bei der Eröffnung aus Ruth Klügers "Weiterleben. Eine Jugend".
Bezirkschef Reiter: "Ruth Klüger ist in der Neubaugasse groß geworden – das verbindet uns alle in Wien für immer mit ihr. Wenn wir über ihr Leben nachdenken, dann lohnt sich das, weil wir daraus viel lernen können über Menschenrechte und die Zeit des grauenhaften Naziregimes in Österreich."
Doris Schmidauer betont im Rahmen der Eröffnungsrede die Wichtigkeit des Erinnerns: "Die Benennung dieses Platzes nach Ruth Klüger ist ein wichtiger Beitrag zur gelebten Erinnerungskultur. Wir müssen und wollen dieses Erinnern wachhalten. Als Zeichen gelebter Solidarität mit allen, die gelitten haben, die verfolgt und ermordet wurden. Aber auch als Zeichen für die Zukunft. Denn unser Erinnern an das, was war, ist zugleich ein Auftrag für die Gestaltung dessen, was ist und sein wird."
Rund um die Platzbenennung finden im Sinne der Erinnerungskultur noch bis Sonntag, 7. Mai die Ruth-Klüger-Tage statt. Zu Ehren der bedeutenden Schriftstellerin lädt der Bezirk zu mehreren kostenlosen Veranstaltungen an verschiedenen Orten am Neubau ein.
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