Claudia Kottal zeigt im Off Theater, "was Macht mit Menschen macht"

Alle Rollen werden von Frauen gespielt, denn auch die Besetzung trägt dazu bei, die Zustände zu hinterfragen. | Foto: Stefan Smidt
  • <f>Alle Rollen werden von Frauen </f>gespielt, denn auch die Besetzung trägt dazu bei, die Zustände zu hinterfragen.
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NEUBAU. "Migrationshintergrund am Arsch (MAA)." Diesen klingenden Namen trägt der Kulturverein, den die Schauspielerinnen Claudia Kottal und Anna Kramer 2015 gegründet haben. Warum der ironische Titel? "Der Begriff Migrationshintergrund wird überstrapaziert. Er wird vermeintlich als politisch korrekt empfunden, birgt aber in sich schon eine Ausgrenzung", erklären die beiden im bz-Interview am Naschmarkt. "Und: In Wien hat ja fast jeder Migrationshintergrund – und sei es nur, weil du aus einem anderen Bezirk kommst", so die zwei Margaretnerinnen, die sich derzeit viel am Neubau aufhalten. Denn das Off Theater begeht seinen Saisonauftakt am 7. September mit dem Stück "Familie Tót" von István Örkény, der ersten Produktion von MAA.

Zentrales Anliegen des Vereins ist es, internationales Kulturgut, vor allem vom Balkan, nach Wien zu bringen. So ist das Stück in Ungarn ein Klassiker, in Österreich kennt man es aber kaum. Und das, obwohl es von permanenter Aktualität ist. Denn anhand der Geschichte eines Majors, der in den 1940er-Jahren auf Erholungsurlaub zu den Eltern des Feuerwehrhauptmanns Lájos Tót fährt, wird "sehr lustig und sinnbildlich" dargestellt, was "Macht mit den Menschen macht". Die Ausgangslage des Stücks ist der Zweite Weltkrieg, Anknüpfungspunkte zur heutigen Zeit sind vorhanden: "Es geht heute sehr viel um Ängste – vor Terror, vor Krieg, vor Flüchtlingen. Um rechte Hetze und die offenen Ohren, auf die sie stößt. Und um jene, die oben sind, und um jene, die unten sind", führen Kottal und Kramer aus. Im Stück werden diese Themen jedenfalls zur Farce, denn es handelt sich um eine Tragikomödie.

"Patriarchat bespielen"

Außerdem werden sämtliche Rollen von Frauen gespielt, und das liege nicht nur daran, dass es sich bei allen "um tolle Künstlerinnen handelt". "Wir wollen in dem Stück auch das Patriarchat bespielen, ohne belehrend zu sein." Und das funktioniere eben gut, indem man Rollen schon durch ihre Besetzung aufbreche.

Geschichten zu erzählen und dabei nicht belehrend zu sein, das sei überhaupt eine der großen Stärken des Mediums Theater. Seine Schwäche sei allerdings, dass man die Leute erst einmal hineinbekommen müsse. "Wir arbeiten dagegen, dass das Theater als elitär begriffen wird." Denn es eröffne stets Raum für Dialog, für Auseinandersetzung. Das würden sie auch daran merken, dass viele nach der Vorstellung das Gespräch mit ihnen suchen. "Eigentlich schon in der Pause." Denn so viel sei verraten: Da gibt es Schnaps.

Und zum Schluss noch einmal zurück zum Migrationshintergrund: Welchen Begriff sie bevorzugen würden? "Vielleicht braucht man einfach gar keinen. Wie wäre es mit Mensch?"

Zur Sache:

"Familie Tót" wird am 7., 8., 9., 14. und 15. September jeweils um 20 Uhr im Off Theater (7., Kirchengasse 41) gespielt. Infos und Karten unter www.off-theater.at oder www.maa.co.at

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