Kunst in der Corona-Krise
Für jeden Tag eine neue Maske
„Die Masken, die wir (er-)tragen“: Der Neubauer Künstler Matthias Kretschmer setzt sein Projekt zur Coronakrise fort.
NEUBAU. Nach dem ersten Corona-Maskenprojekt im Frühjahr wollte der Wiener Künstler Matthias Kretschmer die Masken im wahrsten Sinne des Wortes an den Nagel hängen. Jeden Tag gestaltete er damals eine neue Maske. Doch der zweite verordnete Lockdown in Österreich, die Erfahrungen im eigenen Umfeld mit dem Coronavirus und die Ereignisse in den ersten Novembertagen haben den Künstler dann doch motiviert und dazu veranlasst, die Serie fortzuführen.
War es im Frühjahr die Motivation, sein Umfeld bei Laune zu halten, so sieht es Kretschmer seit diesem Lockdown als vorrangiges Ziel an, die Menschen zum Tragen der Maske zu motivieren, „aber nicht mahnend, sondern mit Humor und Charme“, so der Wiener Künstler.
Von Film bis Pop-Art
Auch jetzt wird jeden Tag wieder eine neue Maske gestaltet und über diverse soziale Netzwerke, etwa auf www.facebook.com/matthias.kretschmer.9461, vorgestellt. Die Motive bedienen sich der aktuellen weltweiten Geschehnisse, den politischen Entscheidungen oder schlichtweg den Erlebnissen und Erfahrungen des Künstlers. Neben dem Terroranschlag in Wien und der Präsidentschaftswahl in den USA sind es vor allem Filmcharaktere, Pop-Art-Motive und Heldenfiguren, die Kretschmer in seine Kunst einbettet.
Gelassenheit und Humor
Jede Maske ist ein Unikat, hinter jeder versteckt sich eine Aussage. Sie soll nicht mahnen, sie soll unterhalten, aber vor allem motivieren: „Und zwar nicht nur dazu, die Maskenpflicht ernst, aber mit Humor zu nehmen, sondern diese Tage doch etwas gelassener hinzunehmen, die Zeit mit der Familie zu genießen, aber auch den lokalen Handel und das soziale Umfeld zu unterstützen.“
Wie lange das Maskenprojekt fortgeführt wird, ist noch unklar, voraussichtlich wird die letzte Maske mit Ende der neuerlichen Maskenpflicht gestaltet. Mit dem heutigen Tage wurden bereits in Summe mehr als 100 Masken gestaltet, wie viele noch folgen, ist noch nicht abzusehen.
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