Kundgebung
Kein Platz für Gewalt an Frauen am Urban-Loritz-Platz

- Auf der Treppe bei der U-Bahn-Station Burggasse wollten die Aktivistinnen und Aktivisten ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen.
- Foto: Tim Steiner
- hochgeladen von Luca Arztmann
Am Donnerstag, 28. November, leuchtet der Urban-Loritz-Platz orange. Im Zuge der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" sind Stadtteile ohne Partnergewalt, der "Verein Catcalls of Vienna" und das Netzwerk Frauenrechte von Amnesty International Österreich zu einer Kundgebung zusammen gekommen.
WIEN/NEUBAU. Unter dem Motto "Violence has no Place" versammelten sich am Donnerstagabend Wienerinnen und Wiener am Urban-Loritz-Platz. Mit orangefarbenen Leuchtfackeln und Pyrotechnik wurde der Platz am Neubau eingefärbt. Die Geschichten der Opfer wurden mit Kreide auf den Boden geschrieben.
Damit ist die Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" auch im 7. Bezirk angekommen. Die Organisatoren von Netzwerk Frauenrechte von Amnesty International Österreich, StoP (Stadtteile ohne Partnergewalt) und "Catcalls of Vienna" setzten auf der Treppe der U-Bahn-Station Burggasse ein Zeichen.
"Ich sollte auch da oben stehen"
"Man tötet nicht aus Liebe. Stoppt Femizide", schreien die rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Platz. Auf ihren Schildern steht "Frauenrechte sind Menschenrechte" oder "Nie wieder Femizid". Davor steht Steffi und liest die Geschichten der Opfer von Gewalt vor.

- Die Geschichten der Opfer wurden verlesen und mit Kreide auf den Asphalt geschrieben.
- Foto: Tim Steiner
- hochgeladen von Luca Arztmann
Etwa von einer Frau, die in der U-Bahn von drei Männern beschimpft wurde. Warum? Sie hatte sich eingemischt, als die Männer eine andere Frau sexuell belästigten. Dafür erntete sie Beleidigungen, während die anderen Fahrgäste wortlos in ihr Handy schauten. Geschichten wie diese und schlimmer werden parallel mit Kreide in verschiedenen Farben auf den Asphalt gemalt.
Obwohl die Aktion keinen großen Zulauf hatte, zeigte sie dennoch die gewünschte Wirkung. Immer wieder blieben Passantinnen und Passanten stehen, machten Fotos, hörten Steffi zu oder lasen die Kreide-Geschichten am Boden. Eine Frau raunte ihrem Mann zu: "Ich sollte auch da oben stehen" und ging dann doch weiter.
Elf Femizide in Wien
Im Rahmen der Kampagne wollten die Organisatoren ihre Kräfte bündeln und gemeinsam ein lautstarkes und sichtbares Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt setzen, wie sie gegenüber MeinBezirk bekannt gaben. Am vorbereiteten Flyer hätten sie die Zahlen bereits wieder aktualisieren müssen, da in der Zwischenzeit erneut ein Femizid verübt wurde.

- Die Geschichten der Opfer am Urban-Loritz-Platz.
- Foto: Tim Steiner
- hochgeladen von Luca Arztmann
Nach dem Stand am Montag, 25. November, gab es in Österreich dieses Jahr bisher 27 Morde an Frauen und Mädchen. Auf Wien entfallen dabei insgesamt elf Femizide im Jahr 2024. Zuletzt Anfang Oktober in Hernals, als vermutlich der 62-jährige Ehemann seine 62-jährige Frau auf dem Balkon des Ehepaars mit einem Holzstock erschlagen haben soll. Kürzlich wurde das rechtskräftige Urteil gegen den 27-jährigen Täter für die Ermordung dreier Frauen in Brigittenau ausgesprochen. MeinBezirk berichtete jeweils, siehe unten.
Am Neubau musste dieses Jahr noch kein Femizid vermeldet werden. Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) wies dennoch darauf hin, dass häusliche Gewalt und Partnergewalt überall vorkommen – auch im 7. "Gewaltprävention erfordert gemeinsame Anstrengungen auf verschiedenen Ebenen. Nur so hat im Menschenrechtsbezirk Neubau Gewalt gegen Frauen keinen Platz!", so Reiter.
Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen
24-Stunden-Frauennotruf: 01/12 345



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