Initiative der Agenda
Neubau will Wege für Fußgänger verbessern
Viele Wege sind zu eng, zu schmal, zu unübersichtlich: Die Agenda Neubau will jetzt in Sachen Fußgeher anpacken.
WIEN/NEUBAU. Reinhilde Becker und Dominik Hauser stellen den Bezirk vor einige Challenges: Die Leiter der Agenda-Gruppen "Draußen in Neubau" und "Mobilität" setzen sich nämlich für Fußgänger ein. Auf 18 Seiten haben die beiden Ideen zur Verbesserung der Situation gesammelt und an Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) übergeben.
Die Knackpunkte sind klar: zu schmale Gehsteige, potentielle Konflikte mit Radlern und viel zu viele Hindernisse wie Schilder oder Container. "Dort, wo es breite Gehsteige gibt, stehen heute Schanigärten oder Autos. Diese Gehsteig-Parkplätze wirken wie aus der Zeit gefallen und tatsächlich sind sie ein Relikt jahrzehntealter Verkehrspolitik", so Hauser.
Vor allem am Lerchenfelder Gürtel ist dies aktuell der Fall: "Als Frau sich da zwischen Autos und Hauswand durchzuzwängen, ist vor allem in der Nacht nicht angenehm. Ganz zu schweigen davon, wenn man einen Kinderwagen mit hat oder im Rollstuhl sitzt", sagt Becker.
Container für mehr Platz versetzen
Aber nicht nur "Lagerplätze für Autos im öffentlichen Raum", wie Becker die Parkplätze bezeichnet, nehmen Fußgänger den Platz: Auch Verkehrszeichen, Werbetafeln oder Altstoffsammelstellen können Hindernisse sein. Beispiele für letztere gibt’s etwa an der Westbahnstraße, Ecke Schottenfeldgasse. "Hier könnte man die Container in die Parkspur versetzen", meint Hauser.
In der Neustiftgasse 82 hingegen nimmt der Schilderwald Überhand. "Man wird nicht nur förmlich zugestangelt, sondern überreizt und gestresst von den Verkehrszeichen. Das Ziel: Entrümpeln!", fordert Becker. Die Alternative der Agenda: mehr Bodenmarkierungen oder eine gelbe Linie statt zwei Halte- und Parkverbote.
Masterplan fürs Gehen im Frühjahr
Konflikte mit Radfahrern sind eine weitere harte Nuss, die es zu knacken gilt. "Radler und Fußgänger sind die verletzlichsten Gruppen im Verkehr. Die sollte man nicht gegeneinander ausspielen", so Becker. Lösung könnten etwa neue Abstellanlagen sein, um das Parken am Gehsteig zu verhindern.
Neben kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen gibt’s in der Ideensammlung auch langfristige, etwa die Forderung nach Tempo 30 oder weniger im ganzen Bezirk: "Unsere Vision wäre eine Begegnungszone für den ganzen Siebten." Ob das wohl umsetzbar ist? Die Ideen der Agenda fließen jedenfalls in den "Masterplan Fußverkehr" ein, der laut Bezirksvorstehung noch im Frühjahr veröffentlicht wird.
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