Grünfläche in der Stiftgasse
Park wird nach Künstlerin Vally Wieselthier benannt
Der Kulturausschuss Wien hat seinen Segen gegeben: Die Grünfläche in der Stiftgasse wird nach der jüdischen Keramikkünstlerin "Vally-Wieselthier-Park" benannt.
WIEN/NEUBAU. 16 neue Straßennamen hat der Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung für Wien beschlossen. Auch Neubau profitiert davon: Die jüdische Keramikerin und Designerin Vally Wieselthier gibt künftig der kleinen Grünflächen in der Stiftgasse, gleich bei der Burggasse, einen Namen. Bisher war der Park ohne Namen ausgekommen.
„Die Benennung von Verkehrsflächen ist eine wertschätzende Möglichkeit, Persönlichkeiten mit herausragenden Verdiensten im öffentlichen Raum zu verankern und an sie zu erinnern. Ich freue mich, dass der langen Liste bestehender Straßennamen 16 neue hinzugefügt und diese nach ausgewählten Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik benannt werden“, erklärt Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Drittes Denkmal für Wieselthier
Valerie "Vally" Wieselthier war eine schillernde Künstlerin der Wiener Zwischenkriegszeit und begeisterte mit Keramikfiguren im Art-déco-Stil. Die 1895 geborene Tochter eines Rechtsanwalts studierte von 1914 bis 1920 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Kolo Moser und Josef Hoffmann. Danach arbeitete sie bei der Wiener Werkstätte, wo sie ab 1927 die künstlerische Leitung der Keramikabteilung übernahm.
Eingesetzt für das Denkmal für Wieselthier hat sich die ÖVP Neubau (die bz berichtete) – und das aus zwei Gründen: Zum einen war der Sitz der Wiener Werkstätte in der Neustiftgasse. Zum anderen, so die ÖVP, hatte der Bezirk bis 1938 mit 14,8 Prozent den höchsten Anteil an jüdischen Bürgerinnen und Bürgern nach der Leopoldstadt.
"Kunst und Kultur mit Kindern öffentlich zu verknüpfen und sichtbar zu machen ist mir ein Herzensanliegen! Ich freue mich sehr, dass nun der Park samt Spielplatz nach einer jüdischen Künstlerin benannt wird", so ÖVP-Chefin Christina Schlosser. Insgesamt erinnern jetzt übrigens drei Standorte im siebten Bezirk an Wieselthier: neben dem Park in der Stiftgasse noch der Erinnerungsteppich am Augustinplatz – ein in den Asphalt gefrästes Muster – und ihre berühmten Porzellanköpfe im Leopold Museum.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.