Nachhaltigkeit als Ziel
Schüler entdecken die Agenda 2030 im siebten Bezirk
Von Bücherei bis Telefonhüttl: Schüler zeigen, wo und wie Neubau sparsam mit Ressourcen umgeht.
NEUBAU. Agenda 2030, globale Nachhaltigkeitsziele: Wo die meisten wohl nur Bahnhof verstehen, sind Neubauer Kinder jetzt Experten. Wie man Ressourcen umweltschonender nutzen kann, ist im Rahmen der Initiative "Agenda 2030" nämlich in 17 Punkten festgehalten. Auch Neubau leistet schon einen Beitrag dazu – wo und wie, damit haben sich die 3b und 3c der Ganztagsvolksschule Neubau beschäftigt.
"Kinder sind die eigentlichen Experten ihres Lebensumfeldes, deshalb haben wir sie als Schatzmeister für ihr Grätzel mit an Bord geholt", so Nadja Prauhart vom Österreichischen Ökologie Institut. Sie hat seit Februar mit Schülern und Lehrerinnen das Bildungsgrätzl-Projekt "Die Schatzmeisterinnen der 17 Schätze in Wien Neubau" umgesetzt.
Erstaunliche Hotspots
„In Workshops wurden die Agenda-Ziele kindgerecht erklärt, wir haben Filme angesehen, im Internet recherchiert und in einem Experiment gezeigt, wie Treibgas entsteht“, so Begleitlehrerin Elisa Niederstätter.
Dann sind die Kinder selbst auf Schatzsuche gegangen und haben erstaunlich viele Schätze der Nachhaltigkeit entdeckt. „Darunter einige, auf die wir als Erwachsene wohl kaum gekommen wären, wie etwa eine Telefonzelle“, so Prauhart. „Dort können auch Menschen telefonieren, die kein Handy haben, weil sie arm sind, oder kein Handy wollen“, so die Kinder. Letzteres würde auch Lithium sparen, eine der kostbaren Edelerden, ohne die kein Handyakku auskommt.
Nachwuchs als Botschafter
Einer der 17 Schätze, die aus mehr als 50 Vorschlägen ausgewählt und von den Kindern mit Punkten in einen Bezirksplan eingeklebt werden, ist bereits fix: die Hauptbibliothek am Urban Loritz Platz. „Bücher sind Wissen. Wissen hilft gegen Armut. Man kann sich Bücher ausborgen, muss sie also nicht kaufen, und wer gar kein Geld hat, kann sie auch dort lesen“, so die Kinder.
Sind alle 17 Schätze eingetragen, gibt es eine Erklärung dazu und – für alle leicht lesbar und verständlich – Infos zur Agenda 2030. Die Karte wird am 14. Juni Bezirkschef Markus Reiter überreicht und im Bezirk aufgelegt.
Ziel des Projekts: zu kommunizieren, was jeder tun kann, um globale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „Die Kinder sind stolz auf ihr Wissen und tragen das auch weiter zu Eltern und Geschwistern“, so Prauhart. „Meine Eltern finden das Projekt cool“, sagt Sarah aus der 3b. „Ich habe zur Mama gesagt, wir sollten seltener Fleisch essen und möglichst kein Obst, das von weither kommt. Ja, das machen wir, hat sie gesagt.“ Und wenn daheim mal wer vergisst, das Licht abzudrehen: Die Kinder der 3b und 3c drücken garantiert den Schalter.
Zur Sache:
Das Projekt wird von MA 17 (Integration) und Bezirk unterstützt. Partner sind die Ganztagsvolksschule Neubau, das Flash Mädchencafé und das Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte.
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