Ortsspaziergang durch Neusiedl am See
Die historisch belichteten Plätze der Stadt am See
NEUSIEDL (ag). Herrn Dr. Sepp Gmasz trifft man meist mit seinem Fahrrad an. Ob am Weg zu einem seiner Lieblingsplätze, oder dem Stadtarchiv in seiner Heimatgemeinde Neusiedl am See. Der ursprüngliche Frauenkirchner führt das historisch eingebettete Archiv, anschließend an das Weinwerk, mit Leidenschaft und Überzeugung. Das nebenan gelegene Kaffee „Zum echten Leben“ nutzt er gerne zum Kaffee trinken und Zeitung lesen.
Das Stadtarchiv als Informationsquelle
An diesem geschichtlich untermauertem Ort findet man Archivalien aus den Jahren 1561 bis 1945, welche das Alltagsleben der Menschen exemplarisch darstellen. Hr. Dr. Gmasz ist dort mehrmals wöchentlich anzutreffen. Samstags, wo das Stadtarchiv für jedermann zugänglich ist, unterstützt er gerne mit seiner Expertise. Dabei kann es sich um Zusatzinformationen zu Unterlagen der Familienhistorien, Fotos aus den mehr als 5.000 bereitgestellten Exemplaren, oder Verlassenschaftsprotokolle handeln.
Der Verein, welcher das Stadtarchiv verwaltet, bietet unter anderem Themenveranstaltungen, wie z.B. die Buchpräsentation vom 20. Band des Neusiedler Jahrbuches am 02. April um 19:00 Uhr im Weinwerk. Bei dieser werden neue Inhalte, wie die zukünftig geplante Nutzung des denkmalgeschützten Hauses an der Hauptstraße 15 (Treppohaus), welches jedem Neusiedler ein Begriff ist, gelüftet.
Feine Aussicht von geschichtsträchtigem Boden
Wo sich einst die ungarische Königin Maria um 1527 aufgehalten hat, genießt heute Herr Dr. Gmasz die hervorragende Sicht über den See und die ungarische Tiefebene. „Dieser geschichtlich bedeutende Platz birgt Energie, lässt die Gedanken schweifen und erinnert an die schönste Sage des Ortes“, erinnert sich der Neusiedler. „Der Heldentod des Seifensieders Peter Floridan“, wurde anlässlich der 800-Jahrfeier der Stadt, von ihm persönlich als Theaterstück verfasst und vor der Ruine, mit über 50 Mitwirkenden aufgeführt.
Tal der Römer
Entlang des Römerradweges zwischen Neusiedl und Parndorf, erschließt sich das Haniftal, in welchem sich ein untergegangener Ort verbirgt. Dieses alte Siedlungsgebiet fasziniert aufgrund der noch heute sichtbaren Funde aus der Stein- und Römerzeit. „Man muss nur mit offenen Augen über die Felder spazieren.“, erläutert Herr Dr. Gmasz enthusiastisch, als er von dem Geheimtipp berichtet. Er selbst hat bereits Tonscherben von 700 v. Ch., sowie römische Münzen und sogar „Spinnwirtl“, zur Erzeugung von Wolle, dort entdeckt. Des Öfteren sind Hobby-Archäologen dort anzutreffen. Gmasz erzählt, dass bis heute nicht bekannt ist, wo genau sich der Ort im Haniftal befunden hat. „Es wäre schön, wenn ich dieses Geheimnis eines Tages noch lüften könnte!“
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