Skurrile Zoll-Funde bei Nickelsdorf
Einbauküche als Schmuggelware in Reisebus versteckt
„Eine Einbauküche als Schmuggelware in einem Reisebus... Nein, das hatten wir noch nie“, schmunzelte ein burgenländischer Zöllner. Auch weitere Funde brachten die Fahnder eines mobilen Einsatzteams beim Grenzübergang Nickelsdorf zum Staunen. Wie etwa hunderte Kilo Lebensmittel. Hunderte Flaschen alkoholische Getränke. Fenster. Autoreifen und noch vieles mehr.
NICKELSDORF. „Es war eine Routinekontrolle an der Nickelsdorfer Grenze. Bei einer Überprüfung der zwei Fahrer und 20 Passagiere kamen anfangs lediglich ein paar Lebensmittel und Alkoholika zutage. Normale Waren halt. Nichts Besonderes. Als die Insassen aber mit Fortdauer der Durchsuchung untereinander aufgeregt zu plaudern begannen und immer nervöser wurden, weckte das unsere Aufmerksamkeit!“, so ein Zollwachebeamter.
Fahnder durchsuchten moldawischen Reisebus
Also lotsten die Fahnder den weißen Reisebus mit moldawischem Kennzeichen in eine nahegelegene Halle. Kontrollierten die Dokumente der Reisenden. Befragten parallel dazu die beiden Chauffeure. Bereitwillig gaben diese an, dass die Reise von Chişinău nach Paris führt, hüllten sich sonst aber in Schweigen. Um so mehr, als die Zöllner in der Schlafkabine der Fahrer fündig wurden. Und immer mehr Schmuggelwaren zum Vorschein kamen.
Schmuggel-Auflistung dauerte 10 Stunden
Schließlich durchstöberten mehrere Beamte gleichzeitig Fahrgast- und Kofferraum. Trauten ihren Augen nicht und ließen alles aus dem Reisebus ausräumen. „Die Kollegen konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen“, schilderte ein Zöllner. „Schon erstaunlich, was da alles auftauchte!“ Erst nach sage und schreibe 10 Stunden war die kuriose und zugleich spektakuläre Erfolgs-Liste der illegal transportierten Waren komplett.
Einbauküche, Fenster, 270 kg Fleisch...
Neben einer zerlegten, in Karton verpackten Einbauküche, 4 Fenstern, einer Matratze, 4 Winterreifen und diversen Freizeitartikeln bzw. Büromaterialien „kam beinahe das Sortiment eines kleinen Lebensmittelmarktes zum Vorschein“, scherzte der Fahnder. 270 kg Fleisch, über 7 kg Eier, 63 kg Käse, 8 kg Bohnen, 66 kg Weintrauben und knapp 50 kg Äpfel. Zusätzlich zu den verderblichen Waren gab es noch 408 Liter diverser alkoholischer Getränke.
160 Liter Wein, Sekt, Weinbrand, Wodka...
Zum Beispiel 160 Liter Wein, 36 Flaschen Schaumwein, 100 Halb-Liter Flaschen Weinbrand, 12 Liter Wodka, Bier in Flaschen, Dosen und Fässern sowie Kisten mit Alkopop-Mischungen. Untergemischt auch dutzende Softdrink-Behältnisse. Da all diese Waren nicht an der Grenze Moldawien/Rumänien verzollt worden sind, „handelt es sich eindeutig um Schmuggel“, so ein Zoll-Offizier. Zudem besteht für so eine „hohe Proviantmenge“ bei der Einfuhr nach Österreich generell eine Deklarationspflicht.
Verderbliche Güter wurden vernichtet
Deshalb wurden die verderblichen Güter beschlagnahmt und vernichtet. Alle anderen Produkte, inklusive Einbauküche und Alkoholika, konnten nach Entrichtung fälliger Gebühren und Abgaben freigegeben und den Reisenden retourniert werden.
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