30 Jahre EU in Neusiedl am See
"Fördermittel wurden gezielt eingesetzt"

"Der EU-Beitritt 1995 war ein historischer Moment, der für viele Menschen eine neue Ära der Zusammenarbeit, des Friedens und der Chancen einläutete", so Bürgermeisterin Elisabeth Böhm. | Foto: Stadtgemeinde Neusiedl am See
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  • "Der EU-Beitritt 1995 war ein historischer Moment, der für viele Menschen eine neue Ära der Zusammenarbeit, des Friedens und der Chancen einläutete", so Bürgermeisterin Elisabeth Böhm.
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Vor 30 Jahren trat Österreich der EU bei. MeinBezirk hat dieses Jubiläum zum Anlass genommen, Neusiedl am Sees Bürgermeisterin Elisabeth Böhm über umgesetzte Projekte in der Bezirkshauptstadt, kritische EU-Bürger und ihre persönliche Erinnerung an den 1. Jänner 1995 zu befragen. 

NEUSIEDL AM SEE. Am 12. Juni 1994 stimmte die österreichische Bevölkerung in einer Volksabstimmung über den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft (heutige EU) ab – mit klarer Mehrheit dafür. Seit dem 1. Jänner 1995 ist Österreich offizielles Mitglied der EU – eine Entscheidung mit großer Bedeutung für die Zukunft des Landes. Wie wirkte sich der Beitritt bisher für Neusiedl am See aus? Bürgermeisterin Elisabeth Böhm gibt Antwort. 

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MEINBEZIRK: Gab es konkrete Projekte in Neusiedl am See, die durch die EU-Fördermittel unterstützt wurden?
ELISABETH BÖHM: In Neusiedl am See wurden seit dem EU-Beitritt 1995 zahlreiche konkrete Projekte durch EU-Fördermittel unterstützt. Beispielsweise flossen im Rahmen des Ziel-1-Förderungsprogramms Mittel in den Ausbau der Infrastruktur, des Tourismus sowie der Landwirtschaft und Wirtschaft. Radwege wurden ausgebaut und Mobilitätsprojekte wie "Rad and More" verbesserten die nachhaltige Fortbewegung in der Stadt.

Welche Projekte wurden konkret in den vergangenen Jahren umgesetzt?
In den letzten fünf Jahren konnten für Klimaschutzmaßnahmen wie Klines I und Klines II Förderungen lukriert werden. Auch auf kommunaler Ebene wurden wichtige Maßnahmen umgesetzt, insbesondere die Umstellung auf Fernwärme und die Installation von LED-Technologie in Bestandsgebäuden. Die Errichtung gemeindeeigener Photovoltaik-Anlagen wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.
Zur Förderung der E-Mobilität wurden ein Elektro-Dienstfahrzeug angeschafft und Ladestationen für E-Autos und E-Bikes errichtet. 

Ein weiterer bedeutender Meilenstein ist die Errichtung der Aviation Academy Austria, einer modernen Flugsimulations- und Ausbildungseinrichtung in Neusiedl am See, die unter anderem durch EU-Fördermittel unterstützt wurde. Auch Umwelt- und Forschungsprojekte rund um den Neusiedler See wurden gefördert und haben dazu beigetragen, die Natur zu schützen und den Tourismus zu stärken. Diese Beispiele zeigen deutlich, wie gezielt und vielfältig EU-Mittel in der Region eingesetzt wurden.

Um im Cockpit eines modernen Verkehrsflugzeuges Platz nehmen zu dürfen, benötigt man eine umfassende Ausbildung. Eine solche erhält man seit 2004 bei der Aviation Academy Austria in Neusiedl am See. | Foto: Bernhard Kerezsi
  • Um im Cockpit eines modernen Verkehrsflugzeuges Platz nehmen zu dürfen, benötigt man eine umfassende Ausbildung. Eine solche erhält man seit 2004 bei der Aviation Academy Austria in Neusiedl am See.
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Was würde es ohne die EU-Gelder heute nicht geben?
Die Stadtgemeinde Neusiedl am See hat gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Energieeinsparung und zur Förderung erneuerbarer Energieträger erfolgreich umgesetzt. Gleichzeitig wurden alternative Mobilitätsangebote geschaffen, um einen nachhaltigen Beitrag zur Energieautarkie und Klimaneutralität zu leisten. Das wurde möglich dank der EU-Förderungen. Viele Betriebe und Landwirte haben von den EU-Geldern profitiert.

Was würden Sie einem EU-kritischen Bürger sagen, der an der Mitgliedschaft zweifelt?
Die Europäische Union ist viel mehr als nur ein politisches Konstrukt – sie ist eine Chance. Für uns in Neusiedl am See hat sie ganz konkret Verbesserungen gebracht: Fördermittel haben wichtige Projekte ermöglicht – vom Ausbau nachhaltiger Energie über moderne Mobilität bis hin zur Förderung von Tourismus und Umwelt. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn, etwa mit Deutschland, wurde erleichtert. Als Mitglied haben wir nicht nur Vorteile, sondern auch Mitspracherecht. Die EU gibt uns die Möglichkeit, Teil eines starken, gemeinsamen Europas zu sein – und gleichzeitig unsere Region gezielt weiterzuentwickeln. Die EU ermöglicht es, Teil eines starken, gemeinsamen Europas zu sein – eines partnerschaftlichen Zusammenschlusses, der Rückhalt und Chancen bietet.

Haben Sie persönlich eine besondere Erinnerung im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt?
Der EU-Beitritt 1995 war ein historischer Moment, der für viele Menschen eine neue Ära der Zusammenarbeit, des Friedens und der Chancen einläutete. Besonders positiv erinnere ich mich an die Möglichkeiten, die sich durch die EU-Förderungen für die Entwicklung von Infrastruktur, Wirtschaft und Umwelt eröffnet haben. Der Beitritt brachte auch eine größere Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und stärkte das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer vereinten europäischen Gemeinschaft. Grenzen wurden verschoben, das Reisen wurde einfacher und Nachbarländer sind näher zusammengerückt. Irgendwie hat sich so ein Gefühl der Freiheit und gleichzeitig des Verbunds eingestellt.

Weitere Infos zu den Betrieben gibt's hier:
BioSchatzkistl
Behindertenförderungsverein ND
OSG

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