Ortsreportage Nickelsdorf
Photovoltaik-Offensive in der Gemeinde
Die Gemeinde Nickelsdorf startet eine Photovoltaik (PV)-Offensive – auch Private sind eingeladen, sich aktiv zu beteiligen.
NICKELSDORF. Für Bürgermeister Gerhard Zapfl ist bei den Energie-Plänen im Gemeindegebiet von Nickelsdorf das Wichtigste, dass alle Nickelsdorfer Bürger miteingebunden werden, denn "das Thema ist viel zu sensibel, weshalb es keinen Alleingang der Politik in Nickelsdorf geben wird."
Photovoltaik-Offensive
Bei der Informationsveranstaltung mit u. a. Energie Burgenland-Geschäftsführer Stephan Sharma konnten alle interessierten Bürger ins Gemeindeamt kommen und ihre Fragen stellen, welche auch umfassend beantwortet wurden. Primär ging es um die private Nutzung von Photovoltaik (PV).
Private Anlagen
Mit "SonnenMax und -Marie" bietet die Energie Burgenland jedem, der es möchte, die Möglichkeit zur Installation von PV-Anlagen am privaten Dach. "Denn es ist ja das oberste Ziel, dass alle möglichen und wirtschaftlich sinnvoll nutzbaren Dachflächen für PV genutzt werden", erklärt Zapfl und fährt im selben Zug mit dem Versprechen fort, "alle Gemeinde-Gebäude, die nicht ohnehin schon über eine PV-Anlage verfügen, mit einer solchen ausstatten zu lassen". Denn er möchte als Gemeinde-Vorstand seine Vorbildwirkung in der Energiewende mittragen.
Miete statt Kauf
Neu ist jetzt, dass die PV-Anlagen für den privaten Bereich, statt sie kaufen zu müssen, auch gemietet werden können (die gewährte Förderung wird berücksichtigt). Der gewonnene Strom werde dabei für den Privat-Gebrauch genutzt und kann bei Überschüssen auch ins öffentliche Netz eingespeist werden, erklärt der Bürgermeister und hofft dadurch, dass sich zahlreiche Gemeindebürger für eine private Installation entscheiden.
Energiegemeinschaften
Durch Energiegemeinschaften, bei denen sich zwei oder mehrere Anrainer zusammenschließen, können zusätzliche Einsparungen für die Haushalte erreicht werden. Jemand errichtet eine Anlage und produziert mehr als er verbraucht, so entsteht eine Win-win-Situation. Er bekommt mehr und der Nachbar zahlt weniger. Nähere Informationen wird es durch die Gemeinde in Partnerschaft mit der Energie Burgenland in den nächsten Wochen geben, so Zapfl.
Freiflächenanlagen
„Aufgrund der Klimastrategie zur Erreichung der Klimaziele 2030 wird es notwendig werden, auch in die Fläche zu gehen“, stellt Zapfl klar. Für die Nickelsdorfer wird es regionalen Strom zum Fixpreis geben. Sie werden sich am ‚Sonnenpark’ auch mit einem Fixzinssatz von 1,5 Prozent beteiligen können.
Pilotprojekt
Die für PV-Anlagen genutzten 170 Hektar des Gemeindegebiets werden laut Zapfl zu sogenannten "Biodiversitätsflächen", denn dort werden kein Dünger und keine Spritzmittel eingebracht und der Boden bzw. die Natur kann sich dadurch nachhaltig erholen. Er bezeichnet die PV-Offensive im Gemeindegebiet als Pilotprojekt, da es eine so große Anlage noch nirgends in Österreich gebe, und sieht daher Nickelsdorf als Vorreiter für das Burgenland.
Nachhaltige Alternative
„Zuerst sollen die Möglichkeiten auf den Dächern genutzt werden, dann auf Freiflächen“, betont Bürgermeister Zapfl. Durch die Produktion von umweltfreundlicher Energie leistet Nickelsdorf einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
„Es liegt in unser aller Verantwortung, jetzt zu handeln, damit unsere Jugend auch in Zukunft in einer intakten Natur leben kann“, zeigt sich Zapfl überzeugt.
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