Alte Gebäude
Was von der Monarchie übrig blieb
BEZIRK (ft). In den letzten Oktobertagen des Jahres 1918 ging es plötzlich ganz schnell: Innerhalb weniger Tage löste sich die Habsburger-Herrschaft in Österreich nach fast 640 Jahren auf. Doch noch heute sind im Bezirk Gebäude aus der Monarchie zu sehen – wenn auch in völlig anderer Funktion.
Ehemalige Berger-Kaserne
Eines davon ist die ehemalige Berger-Kaserne in Neusiedl am See. Sie wurde von 1853 bis 1856 als ungarische Reiterkaserne errichtet. Der mächtige Gebäudekomplex wurde als zweigeschoßiger Viertrakter erbaut und verfügt über einen zentralen Arkadenhof.
Bis Ende 2018 wird der ehemalige Militärbau zu einem Wohngebäude mit gesamt 106 Wohnungen umgebaut – das Wiener Immobilienunternehmen ifa AG hat die 2005 still gelegte und unter Denkmalschutz stehende Kaserne 2015 gekauft. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt (BDA) wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, nicht nur historisch gebräuchliche Materialien wie Kalkputz zu verwenden, sondern auch das Erscheinungsbild durch den Wiedereinbau von Kastenfenstern aufzuwerten.
Schloss Kittsee
Das Schloss Kittsee wurde Anfang des 17. Jahrhunderts als Meierhof erbaut, ehe es zu einer Schlossanlage erweitert wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss von Fürst Ladislaus Batthyány, der auch als Arzt der Armen in die Geschichte einging, bezogen. Dieser ließ das Schloss im Barockstil umbauen und sanieren. Seit über 30 Jahren finden im Schloss regelmäßig die Konzerte des Pannonischen Forums statt, die das Schloss als wichtige Kulturstätte etabliert haben. Von 1973 bis 2008 beherbergte das Schloss auch das Ethnographische Museum, eine Expositur des Museums für Volkskunde in Wien.
Schloss Halbturn
Das Schloss Halbturn wurde in den Jahren 1701 bis 1711 von Johann Lucas von Hildebrandt für Kaiser Karl VI. als Jagdschloss errichtet und unter dessen Tochter Maria Theresia umgebaut. In Folge war das Schloss der Sommersitz von Albert von Sachsen-Teschen und Erzherzogin Marie Christine.
1945 wurde das Schloss von russischen Besatzungssoldaten geplündert.
Am 11. August 1949 blieben von dem prachtvollen Bau nach einem verheerenden Brand nicht viel mehr als die Außenmauern stehen. Wie durch ein Wunder konnte der große Mittelsaal mit dem herrlichen Dekenfresko von Franz Anton Maulbertsch gerettet werden.
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