Weidener "Hippies 2.0"

ZEITREICH: "Musik ist unsere Sprache"

Ein sehr spezieller Event steht in den Startlöchern: Am 15. Mai laden das DJ Duo ZEITREICH aus Weiden am See in die Galerie des Künstlers Markus Slansky in der Oberen Hauptstraße 40 in Neusiedl am See.

WEIDEN/NEUSIEDL. Gemeinsam mit verschiedenen Künstlern möchten ZEITREICH den Spirit der 70er-Hippy-Bewegung in die neue Zeit bringen, jeder auf seine Art und Weise. Freie Kreativität und die Liebe zur Musik und Kunst verbindet. Daraus entstand die Idee, gemeinsame Events zu kreieren: Die Veranstaltung in der Galerie SLANSKY bildet die Prämiere.
ZEITREICH läutet buchstäblich eine neue Ära der Hippy-Szene ein.

BEZIRKSBLÄTTER: Was ist ZEITREICH?
ZEITREICH: Unsere Musik und auch unseren Namen haben wir in Ibiza kreiert. Wir nennen uns selbst "Hippies 2.0" und leben das auch. Für uns bedeutet Hippy zu sein: Freiheit, Respekt, Liebe, Tanzen und Offenheit zur Musik. Mit unserer unverwechselbaren Musik möchten wir eine Botschaft verbreiten: Sei reich an Zeit – ZEITREICH.

Was soll „ZEITREICH“ ausdrücken?
Unser Name setzt sich zusammen aus der Zeit und reich zu sein. Aber nicht finanziell, sondern es geht darum, durch unsere Musik wieder zu sich selbst zu finden und sich Zeit für sich zu nehmen. Durch das Schätzen der eigenen Zeit ist man reich. So entstand der Name, da die Zeit für jeden einzelnen kostbar ist. Man soll sich Zeit nehmen und bewusst Musik hören, und dabei nicht tausend andere Dinge nebenbei machen.

Was unterscheidet ZEITREICH?
Uns unterscheidet definitiv dieses Freiheits-Gefühl der Hippies. Diese Mischung der Kulturen in unserer Musik macht uns aus. Nehmen wir z. B. einen kommerziellen Track her, der einfach gut funktioniert: Diese Lieder sind maßgeschneidert auf die Allgemeinheit, also diese Künstler versuchen, Musik zu produzieren, die wirklich jedem gefällt. Sie können sich nicht entfalten, sie müssen ein Schema produzieren. Das ist definitiv Mainstream.
Wir sind absolut nicht Mainstream. Wir sind komplette Freaks, wir sind komplette Hippies. Wir produzieren Musik, die kann heute so sein und morgen komplett anders, hat aber trotzdem immer einen Wiedererkennungswert: Man weiß, es ist von ZEITREICH.

Welche Musik macht ihr genau?
Unsere Musik ist eine Kombination aus wirklich sehr vielen Kulturen – da kommen sogar teilweise tibetische Klänge darin vor – aber auch Sound aus Ibiza natürlich, der total aktuell ist. Das heißt, wir sind auch da sehr international. Das Hippy-Dasein steht auch in der Musik für uns im Vordergrund. Die elektronische Welt – von der wir eigentlich kommen – vermischt sich bei uns mit echten Instrumenten.
Unsere Musikrichtungen unterteilen sich sehr, es gibt ca. 20 Unterkategorien. Der Bereich, in dem wir spielen, nennt sich Downtempo. Es ist sehr langsame Musik. Was uns prägt ist, dass man unsere Musik einfach gemütlich im Hintergrund laufen lassen kann, aber gleichzeitig besteht irgendwie der Drang zum Tanzen.

Wie ist der "HIPPY-PEACE-CLUB" entstanden?
Wir wollen unsere Musik in der Galerie von Markus Slansky per Livestream zu den Menschen bringen. Der Name der Event Reihe ist HIPPY-PEACE-CLUB.
Markus Bilder sind ja auch komplett schräg, die sind ja auch irgendwie ganz anders. Wir finden die Bilder sehr genial, sie sind sehr prägend. Wenn du sie einmal siehst, weißt du, dass sie von ihm sind. Und so soll es auch bei unserer Musik sein.
Vor drei Wochen haben wir mit ihm gestartet. Er war sofort voll begeistert und suchte genau das. Er möchte auch etwas für die Region machen, dass die Leute sehen, dass es uns gibt. Ihm gefällt auch total unsere Musik, das schadet natürlich nicht.

Der Livestream ist natürlich eine technische Herausforderung. Deshalb gebührt unser Dank dem gesamten Team: Die Plattendreher, Kultur ON.line.
Danke auch an Stefanie Frank, sie hat das Logo für den HIPPY-PEACE-CLUB entworfen.
Die zukünftigen Events können wir hoffentlich mit den jeweiligen Partnern bald auch wieder offline veranstalten.

Was macht euch beide aus?
Uns gibt es offiziell seit 2019 als DJs und Musikproduzenten in der internationalen Szene. Wir sind ursprünglich aus der Steiermark, aber wir sehen beide das Burgenland als unsere Heimat. Wir lieben es hier, wir lieben die Menschen, wir lieben die Natur, wir lieben die Tiere, wir lieben den Seewinkel. Und das Land inspiriert uns noch zusätzlich für unsere Musik.
Wir denken einerseits sehr regional, aber trotzdem bringen wir auch ein internationales Flair mit rein, da wir ja sehr viel in Ibiza und weltweit unterwegs sind.
Was uns zusätzlich auszeichnet ist, dass wir ein DJ-Duo aus Mann und Frau sind. Das ist nicht sehr üblich. Damit sind wir relativ einzigartig, auch weltweit.
Ich (Martin) bin seit 15 Jahren DJ und wollte immer schon ein Duo gründen.
Musik war für mich (Kathrin) immer schon ein Lebensbereich, den ich sehr aktiv gelebt habe. Ich war auf der Bühne zu Hause, als Tänzerin – Bühnentanz und Showtanz.
Wir sind auch privat ein Paar: Uns verbindet die Musik und die Liebe.

Wie erlebt ihr als Künstler die letzten Monate?
Wir hoffen, dass Tanzen und Feiern bald wieder möglich sein werden. Die Corona-Situation ist für Künstler schlichtweg ein Alptraum. Wir haben Gott sei Dank schon vor der Krise begonnen. Trotzdem hat Corona, denke ich, für alle Vor- und Nachteile. Wir brauchen Zeit, um unsere Musik zu produzieren. Schlussendlich gibt Corona vielleicht allen ein bisschen Spielraum, um sich zurückzubesinnen. Aber Corona soll hier nicht das Thema sein. Das Thema soll Freiheit sein, Hippy-Dasein.

Wie zeigt sich die Liebe zur Region?
Wir bezeichnen den Seewinkel als „Little Ibiza“. Die Landschaft, das mediterrane Klima und die Menschen hier sind alle Hippies von Haus aus. Es gibt ja hier keine Industrie, das heißt, jeder Mensch muss sich eigentlich um sich selbst kümmern, schauen, dass etwas weitergeht, man muss sich selbst erfinden und anpacken.
Sollten wir einmal einen Wohnsitz in Ibiza haben, wollen wir trotzdem weiterhin auch einen Wohnsitz im Burgenland haben. Es ist einfach so ähnlich.

Wie oft seid ihr in Ibiza?
Wir versuchen einfach nach Lust und Laune rüber zu fliegen. Manchmal ist das nur eine Woche zur Inspiration, um sich wieder neue Energien zu holen und dann nutzen wir es wieder rein für private Urlaube. Das ist aber einfach schwer zu trennen, weil uns Ibiza in die Hände spielt und inspiriert.
Jeder, der in Ibiza lebt, wird das bestätigen: Man kann dort einfach noch so sein, wie man ist. 
In Ibiza ist das Hippy-Thema total im Kommen in letzter Zeit, mehr denn je. Abgesehen von Lockdown usw., sind die Menschen dort mit Trommeln unterwegs und sitzen im Freien zusammen.
In Ibiza gibt es zwei Welten: Die Großraumclub-Szene, aber eben auch die Szene, der wir uns eher zuordnen. Da spielt man auf kleinen Flecken, mitten am Meer, in einer kleinen Bucht, mit nur 200 Leuten anstatt 3.000 im Club. Natürlich freuen wir uns, wenn uns Menschenmengen zujubeln, aber es ist eine andere Szene, in der wir uns eher zu Hause fühlen.
Die Leute, die zu uns kommen, sind selbstbewusst, sie sind Menschen mit guter Grundeinstellung zu Natur, Tierwelt und zum Respekt untereinander. Das ist eben auch das Hippy-Dasein: Man respektiert den anderen wie er ist.

Das ist ZEITREICH: Wir nehmen dich mit auf eine Reise, auf deine ganz persönliche, und unsere Musik soll dich inspirieren, Sachen auszuprobieren – auch Dinge, die du noch nicht gemacht hast. Da sind wir wieder beim Thema Freiheit.