Grüne wollen Bürgerbeteiligung in Gols
"Schnellschuss vom Landeshauptmann!"
Die Grünen sind gegen den Bau des Krankenhauses an dem kolportierten Standort in Gols. Außerdem gibt es eine Petition gegen die Seeverbauung.
GOLS. "Mitten in das sensible Naturschutzgebiet des Neusiedlersees will die SPÖ ein neues Krankenhaus stellen. Und das ohne Verkehrskonzept, ohne Bedarfsanaylse und ohne die Auswirkungen auf das Ökosystem des Nationalparks zu kennen", so Grüne Landessprecherin Regina Petrik. "Diese ganze Region ist UNESCO-Welterbe und lebt vom sanften Tourismus und von der schönen Landschaft und dann kündigt der Landeshauptmann wenige Wochen vor der Landtagswahl und ohne Bevölkerung oder Landtag einzubeziehen ein Großprojekt an", kritisiert sie die Vorgangsweise von Hans Peter Doskozil.
Tor zum Nationalpark
Aufgerüttelt zeigt sich auch der Golser Weltmeister und Listenvierte der GRÜNEN Georg Tischler: "Der geplante Standort beim Kreisverkehr ist das Tor zum Nationalpark. Wir haben vom Ungerberg einen wunderschönen Blick über den See bis zum Schneeberg, das ist traumhaft. Wir haben jetzt schon mit einer Baufirma eine Bausünde dort, ein Krankenhaus würde die ganze Region beeinträchtigen", zeigt sich der Golser besorgt und ergänzt: "Der Standort ist inmitten der geschützen Zone des UNESCO-Welterbes und ein Hubschrauberlandeplatz dürfte auch geplant sein. Der fliegt dann über den See und über geschütztes Gebiet", gibt sich Tischler besorgt.
Kein Gewinn für die Golser Bevölkerung
Von einem "Lottosechser für Gols" spricht der Golser SPÖ-Bürgermeister. Das ist für die GRÜNEN nicht nachvollziehbar. "Es gibt für ein KRAGES-Spital keine Kommunalsteuer, aber wesentliche Beeinträchtigungen beim Tourismus und beim Verkehr. Schon jetzt ist in der Hochsaison im Sommer der Kreisverkehr überlastet. Es braucht hier ein Verkehrskonzept, aber auch eines, wie das Land mit den Tourismusgebieten umgehen will", kritisiert Petrik die Entscheidungsfindung der Landesregierung.
Neuer Hotspot Gols?
Bei seriöser Planung kommen immer mehrere Standorte in Betracht, die von einer externen Kommission nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählt werden. Dies ist hier nicht der Fall. Sowohl die Gemeinde als auch der Standort werden von der SPÖ bestimmt. "Liegt das vielleicht daran, dass hier die Zukunftshoffnung der SPÖ wohnt?", fragt sich Petrik und verweist auf den ehemaligen Hotspot Frauenkirchen, der unter Alt-Landeshauptmann Hans Niessl immer wieder für Großprojekte zum Zug gekommen ist.
Petition gegen Seeverbau
Tischler fordert eine breite Bürgerbeiligung sowohl für das Krankenkausprojekt als auch für alle weiteren Bauvorhaben im UNCESCO-Welterbe. "Der Neusiedlersee darf nicht zum Wörthersee des Burgenlandes werden. Derzeit gibt es nur mehr 8 % öffentliche Zugänge zum See, bereits 13 % der Uferflächen sind in privater Hand oder in Gemeindebesitz. Der Rest gehört zum Nationalpark. Eine weitere Bodenversiegelung sowie Privatisierung des Seezuganges darf es nicht mehr geben", stellt Tischler klar und präsentiert gemeinsam mit Regina Petrik eine Online-Petition gegen den Seeverbau: "Alle Unterzeichner und Unterzeichnerinnen können sich an die Landesregierung wenden und ein Ende der Goldgräberstimmung fordern. Ausserdem ein Entwicklungskonzept für die Region und eine Bauordung, die sich an der pannonsichen Bauweise orientiert", so Petrik.
Hier gehts zur Petition!
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