84 Tage, elf Stunden und 50 Minuten
Michael Strasser stellt neuen Weltrekord auf
Extremsportler Michael Strasser hat mit seinem Projekt „Ice2Ice“ auf der 22.642 Kilometer langen Strecke von Alaska nach Patagonien den klaren Weltrekord von 84 Tagen elf Stunden und 50 Minuten aufgestellt und damit die aktuelle Bestmarke um mehr als 15 Tage unterboten. Der LTC Seewinkel-Athlet hält somit derzeit drei Langstreckenrekorde am Fahrrad.
Bestmarken klar unterboten
Am 16. Oktober 2018 um 14:05 (österreichische Zeit) ist das Erfolgsprojekt zu Ende gegangen. Michael Strasser hat die vorherigen Bestmarken des Mexikaners Carlos Santamaría Covarrubias mit 117 Tagen und des Schotten Dean Stott mit 99 Tagen ganz klar unterboten. Seine erste Reaktion: „Überglücklich und heilfroh gesund mit neuem Weltrekord in Ushuaia angekommen zu sein.“ Das kann er auch, schließlich erlebte er in den 84 Tagen viele Rückschläge und viele harte Stunden am Rad.
Schnee kurz vorm Ziel
Speziell die letzen Stunden vor dem Ziel hatten es in sich: „Es gab nur ein sehr langsames Weiterkommen auf der Schlammpiste mit meinem Rennrad“, schildert Strasser. Die enorme Kälte und Müdigkeit beeinflussten das Weiterkommen. „Wir hatten dann sogar noch Schnee und starken Gegenwind. Alles andere als optimale Bedingungen.“
"Oft ans Aufgeben gedacht"
Nach dem letzten harten Tag fällt viel Last von seinen Schultern. „Es gab unzählige Momente, wo ich ans Aufgeben gedacht habe, aber für mich hat es nie einen Plan B gegeben. Ich wollte einfach den Weltrekord holen“, schildert Strasser nach der Zielankunft. Sein eiserner Wille und sein Durchhaltevermögen unterstreichen die Leistung und den mehr als 15-tägigen Vorsprung auf den aktuellen Weltrekordhalter aus Schottland. Durchschnittlich 268 Kilometer absolvierte er am Tag, manchmal mehr als 400 Kilometer. Nach der Zieldurchquerung hatte er 168.000 Höhenmeter am Radcomputer stehen. Eine Summe, die das 120malige Hinauffahren auf die Großglockner Hochalpenstraße bedeutet.
"Große Genugtuung"
Nach dem Projekt „Cairo2Cape“ im März 2016 hat Strasser zweieinhalb Jahre später sein bisher größtes Projekt erfolgreich abgeschlossen. „Es ist eine große Genugtuung. Ich bin gespannt, wie die nächsten Wochen und Monate aussehen werden“, hat Strasser noch wenig Ideen, wie sich der Tagesablauf nach durchschnittlich 270 Kilometern auf dem Fahrrad täglich gestalten wird. Jetzt hält Strasser bei drei Langstreckenrekorden. Von Alexandria bis ans Kap der guten Hoffnung, von Kairo nach Kapstadt und von Alaska nach Patagonien.
Team als Schlüssel zum Erfolg
Seinem Team Kerstin Quirchmayr, Viktoria Klammerth, Viola Minixhofer und Samuel Renner verdankt er unter anderem den großen Erfolg. „Sie waren ganz klar der Schlüssel zum Erfolg. Nebenbei kochten sie immer frisches Essen, kümmerten sich um frische Wäsche, versorgten uns alle mit Einkäufen und schirmten mich mit den beiden Begleitautos gegenüber dem Straßenverkehr bestmöglich ab.“
Herzensangelegenheit Charity
Nicht nur der Weltrekord löst große Zufriedenheit aus, ebenso riesige Freude hat er mit seiner Herzensangelegenheit Racing4Charity, die höchst erfolgreich war. Mehr als € 35.000,- an Spenden wurden während des gesamten Projekts gesammelt. Die Spenden kommen direkt dem Forum ALS und der Open Medicine Foundation – ME/CFS zugute. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass meine Fans, Sponsoren und Unterstützter so großzügig für mein Charity-Projekt gespendet haben.“
Rascher Heimflug
Für Michael Strasser und seine Freundin Kerstin geht es nach dem Verkauf der beiden Autos mit dem Flugzeug nachhause, worauf sie sich beide schon freuen. „Auf ein frisches Brot mit Butter und auf Ruhe mit Familie und Freunden“, ist die Sehnsucht auf ihr Heimatland Österreich groß. Die anderen Teammitglieder, Viktoria Klammerth und Viola Minixhofer, werden noch in Südamerika urlauben, Samuel Renner wird zurück nach Berchtesgaden reisen.Michael Strasser und Kerstin Quirchmayr werden in wenigen Tagen am Flughafen Wien ankommen.
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