Special Olympics

"Sportlicher Gedanke muss ganzes Jahr gegeben sein"

Insgesamt 18 Klientinnen und Klienten des Behindertenförderungsvereins (BfV) Neusiedl am See nehmen an den Ende Juni im Burgenland stattfindenden Special Olympics-Bewerben teil.

NEUSIEDL AM SEE/ZURNDORF. Die RegionalMedien trafen Edith Weinzettl – sie trainiert gemeinsam mit Christoph Woratschek und Robert Krumpeck die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – zum Interview.

Insgesamt 18 Teilnehmer vom BfV

13 Klientinnen und Klienten aus Neusiedl am See sowie fünf Klientinnen und Klienten aus Zurndorf stellen sich von 23. bis 28. Juni verschiedenen Bewerben bei den Nationalen Sommerspielen 2022 mit internationaler Beteiligung. Es werden insgesamt etwa 2.400 Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt samt ihrer Trainerinnen und Trainer erwartet. Neun Sportlerinnen und Sportler (Helmut Lentsch, Thomas Svejda, Ewald Gaal, Werner Pilles, Manuela Leier, Jennifer Watzek, Aron Kiss, Christa Wandler und Christian Bauer) vom BfV Neusiedl treten im Boccia mit Krumpeck und Woratschek als Trainer in Oberwart, drei (Norbert Hrubi, Birgit Gnadlinger und Ioana Bucur) in Leichtathletik mit Weinzettl als Trainerin in Pinkafeld und eine Athletin im Tanzen (Natascha Strobl) mit ihrer Tanztherapeutin in Oberwart an. Von der Tageswerkstätte in Zurndorf treten in den Boccia-Bewerben an: Michaela Kühschitz, Bernd Herzog, Markus Hoffmann, Daniela Honc und Franz Wandler.

"Viele sind schon lange dabei"

Anreise ist am 23. Juni in Oberwart, wo das Quartier bezogen wird. Weinzettl beschreibt diesen Part als aufregend, da "man ja doch fünf Nächte weg ist und wir schon gespannt sind, wo und wie wir untergebracht werden". Besonders freuen sich alle schon auf die Eröffnungsfeier mit Fackellauf usw. In Parndorf sei während der Spiele zudem eine Fanmeile geplant, damit alle mitfeiern können, auch jene, für die eine Anreise ins Olympiadorf nach Oberwart zu beschwerlich ist. Auch die Abschlussfeier am 27. Juni wird spannend erwartet, da dies immer ein sehr feierlicher Event sei. Viele Sportlerinnen und Sportler vom BfV – vor Allem die Boccia-Gruppe – sind schon lange im Verein und waren damit bereits bei vielen Special Olympics-Bewerben dabei, "man kennt sich, man kennt das Prozedere, die Klientinnen und Klienten sind auch garnicht mehr so nervös", so Weinzettl, aber "sie sind immer wieder stolz, teilnehmen zu dürfen".

Sport-Einheiten das ganze Jahr über

Es gelte das Motto "Dabei sein ist alles", über Medaillen, die während der gesamten Woche vergeben werden, freuen sich die Klientinnen und Klienten aber natürlich umso mehr. Deshalb sei laufendes Training unabdingbar. Neben den generellen Turneinheiten in den Tageswerkstätten legen die Trainerinnen und Trainer bei den Olympioniken besonders Wert auf Fitness und es müsse ihnen bewusst sein, dass sie als Sportlerinnen und Sportler bei den Bewerben auch dementsprechend trainieren müssen. Während die Boccia-Trainings auch in den Wintermonaten in den Gruppenräumen abgehalten werden können, sind vor Allem in der Leichtathletik laufende Fitness-Einheiten unabdingbar. Diese gestaltet Weinzettl etwa mit Nordic Walking, Dehnungs- und Kräftigungsübungen für alle Klientinnen und Klienten aber auch bereits Trainings mit den jeweiligen Bewerberinnen und Bewerbern, wie 25 Meter-Sprint und Standweitsprung mit Zeitmessung. "Die Muskeln müssen vorbereitet sein", erklärt Weinzettl. Sie als Trainerin dürfe aber beim Start nicht direkt neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sein, weshalb sie ihnen eine bestimmte Handbewegung für die Dehnungseinheit beim Bewerb vor Ort mitgegeben hat.

"Je mehr Teilnehmer, desto schwieriger"

Die Entscheidung, welche Klientinnen und Klienten teilnehmen werden, obliegt dem Betreuer/der Betreuerin gemeinsam mit den jeweiligen Bezugspersonen. Für die Teilnahme benötigen alle auch einen ärztlich bestätigten Sportlerausweis.

"Man wird eingestuft, unsere Leichtathletinnen und -athleten waren bereits vor vier Jahren dabei, dadurch habe ich einen Anhaltspunkt zu ihren Leistungen. Dieses Wissen teile ich bei der Anmeldung heuer mit. Dahingehend erfolgt eine grobe Einteilung des bestimmten Bewerbes. Vor Ort erfolgt nach dem ersten Vorentscheid eine Gruppierung. Dabei kommt es auf die Anzahl der jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, somit: Je mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer desto schwieriger wird es, eine Medaille zu erringen", erklärt Weinzettl.

Unterstützung der Olympioniken

Der BfV möchte so vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wie möglich, die Special Olympics ermöglichen und bittet deshalb um Spenden, die den Verein bei der Teilnahme bzw. Ausstattung der Olympioniken hilft. Die Teilnahmekosten belaufen sich auf 385 Euro pro Person. Unternehmen, die die Arbeit des BfV, insbesondere bei den Special Olympics in Form einer Patenschaft unterstützen möchten, sind eingeladen, ihr Logo bis 15. Mai an office@bfv-neusiedl.at zu senden – dieses wird dann auf das Unterstützer-Transparent aufgenommen.
Spendenkonto: IBAN: AT43 2021 6230 1124 6300, Kennwort: Special Olympics