AMA GENUSS REGION
"Schätze vor der Haustür" im Gasthaus Leban
KITTSEE. Die Familie Leban führt bereits in dritter Generation ihr beliebtes Gasthaus in Kittsee. Im Interview erzählen Carina und Josef Leban, was es mit dem Kamel im Logo auf sich hat und weiteres zu Vergangenheit und Zukunft
BEZIRKSBLÄTTER: Wie zeigt sich die AMA GENUSS REGION in Ihrer Arbeit?
CARINA und JOSEF LEBAN: Die Ama-Genuss-Genuss-Region informiert mit ihrer Plattform sowohl den Endverbraucher als auch uns Gastronomiebetriebe über interessante Produktionsbetriebe und ebenso über zahlreiche Produkte. Aus diesen wählen wir und werden immer bewusster im Umgang mit unseren Schätzen vor unserer Haustür. Diese finden sich dann meist auf unserer Tageskarte.
Was hat es mit dem Kamel im Logo auf sich?
Der Kittseer Kulturverein KUKUK (KUnst, KUltur, Kommunikation) hat anlässlich des Heimattages am 29. Juni 1996 in Kittsee sieben Kamele aufgestellt. Diese Installation von Georg Scheibenbauer sollte die harmonisierende Stimmung eines volkstümlichen Heimattages aufbrechen und zum Nachforschen in der eigenen Geschichte animieren, um zu einer gesellschaftlichen Situation mit den neuen Wanderbewegungen zu kommen.
Die Feierlichkeiten anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung des Namen "Ostarrichi" vor 1.000 Jahren war Anlass, über diese Wanderbewegungen nachzudenken und mit der eigenen burgenländischen Geschichte in Beziehung zu bringen. Das Burgenland, als ein Gebiet unter abwechselnd deutscher, österreichischer und magyarischer Oberhoheit, durchwandert von Hunnen, Awaren, und Langobarden, mit Kolonialisten aus Schwaben und kroatischen Einwanderern, war als Teil der römischen Provinz Pannonien und als Teil der awarischen Mark stets Durchzugsland und Schmelztiegel verschiedenster Kulturen.
Die Installation will in künstlerischer Form auf diese Geschichte hinweisen. Diese ungewöhnliche "andere" Darstellung eines Faktums soll zum Nachforschen in der eigenen Geschichte animieren und zu einer neuen, objektiven und sachlichen Einschätzung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation im Zusammenhang mit den neuen Wanderbewegungen führen.
"WOHIN?": Die Kamele symbolisieren die Zeit und tragen im Gepäck unsere Geschichte. Hinter den Daten steht eine gemeinsame Aussage: Das Burgenland, die Gemeinde Kittsee, waren und sind ein Grenzraum. Grenzräume sind Durchzugsräume, Grenzräume sind Gebiete, wo sich Menschen verschiedener Kulturen treffen und auch vermischen. Diese “Symbole der Wanderschaft” hatten meinem Vater so gut gefallen, dass er eines erworben hat und dieses vor dem Gasthaus platziert hat.
Können Sie mir mehr zum Projekt „Der offene Tisch“ erzählen, mussten Sie in den letzten Monaten die Diskussionsrunden komplett aussetzen?
Der offene Tische ist seit dem ersten Lockdown komplett ausgefallen. Diese Diskussionsrunde lebt von teilnehmenden Menschen. In der Zeit des Lockdowns war es nicht möglich, die Veranstaltungen abzuhalten und dazwischen wollten wir uns mit den Regeln nicht einengen. Daher setzten wir komplett aus und hoffen auf den Herbst 2021.
Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihr gesamtes Wirtschaften ausgewirkt?
Die Zeit der Schließung haben wir für Renovierungsarbeiten und diverse Instandhaltungsarbeiten genutzt. Wir haben unseren Keller auf Vordermann gebracht, ein Zaun wurde errichtet, der Gang zu den Toilette-Anlagen wurde renoviert und gestaltet. Diverse Räumlichkeiten erhielten einen neuen Anstrich. Dazwischen haben wir 2-3 Mal pro Woche ausgekocht. Weihnachten und Ostern haben wir bewusst ausgesetzt, da wir im Normalbetrieb an diesen Tagen immer geöffnet haben.
Sie führen die beiden Gasthäuser in dritter Generation, was ist als nächstes geplant?
Die beiden Gasthäuser ist so nicht ganz richtig. Wir sehen es als zwei getrennte Räume mit unterschiedlicher Zeitgeschichte. Sie liegen ja auch unter einem Dach.
Auch wir haben uns in dieser fordernden Zeit unsere Zukunftsgedanken gemacht. Diese werden wir aber bekanntgeben, falls es spruchreif ist.
Als erstes gilt: Schnell wieder in den täglichen Arbeitsrythmus mit unseren Mitarbeitern reinzufinden. Die ganzen Scherbenhaufen, die durch diese Pandemie in den letzten 14 Monaten entstanden sind aufzuräumen. Auf baldige Normalität hoffen.
Grundsätzlich sind wir positiv gestimmt und blicken optimistisch in die Zukunft, da wir sehr treue und tolle Gäste haben, die uns schon jahrelang unterstützen. Wir freuen uns schon auf sie.
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