Mit Heizdraht gegen Frost im Weingarten
Zum Schutz gegen den Frost wurde im Vorjahr in vielen Weingärten "geräuchert", ein Winzer in Mönchhof versucht jetzt etwas anderes.
MÖNCHHOF (cht). "Die Idee zum Heizdraht im Weingarten wurde im Vorjahr geboren", schildern die Winzer Doris und Michael Hoffmann und der Elektriker Jörg Steiner. "Und dann haben wir eben begonnen, nachzudenken, was man machen könnte, denn Räuchern ist auch nicht das Allheilmittel."
Extremer Stress
Vor allem bedeutet das Räuchern Stress. "Man muss alles vorbereitet haben und vor allem funktioniert Räuchern nur in der Gemeinschaft. Im Vorjahr hat alles hervorragend funktioniert, aber man weiß ja nie, was passiert", so die Hoffmanns.
"Wenn man sieht, welche Sorge da ist, dass es komplette Ernteausfälle gibt, muss man einfach anfangen, sich etwas zu überlegen. Wir haben lange diskutiert und sind schließlich auf eine Elektroheizung im Weingarten gekommen", schildert Jörg Steiner.
Bei der technischen Seite kam nun Jörg Steiner ins Spiel. "Der Heizdraht war nicht mein Problem. Die größere Schwierigkeit war der Gummi, der den Draht ummantelt. Denn einmal montiert, soll er ja idealerweise ein paar Jahre halten und nicht jedesmal ab- und wieder neu aufgebracht werden. Die Herausforderung war es, eine Beschichtung zu finden, die die Außeneinflüsse überlebt."
Testweingarten
Das wurde allerdings geschafft und ein "Testweingarten" von Doris und Michael Hoffmann in Mönchhof damit bestückt. "Wir haben diesen Weingarten ausgesucht, weil er am kältesten Punkt liegt", erklären die Winzer.
Die Bedingungen für den "Probelauf" im Weingarten waren jetzt wohl die schwierigsten. Bei eisigem Wind und extremen Minusgraden wurde das neue "Heizsystem" für den Weingarten in Mönchhof nämlich erprobt.
Am Boden zeigte das Thermometer eisige -16 Grad, zwischen dem Heizdraht und dem Boden -13 und im Umfeld des Heizdrahtes -8 Grad. Das heißt, zwischen der kältesten Stelle und dem Heizdraht gibt es acht Grad Unterschied.
Acht Grad Unterschied
"Damit müssten wir verhindern können, dass etwas einfriert", sind die Hoffmanns und Steiner überzeugt. Gefährlich wird es für die Reben erst, wenn sie ausgetrieben haben. Rund um die Eisheiligen ist aber leider immer mit Frost zu rechnen und da haben die Weingärten meist schon grüne Triebe angesetzt. "Wir hoffen natürlich, dass wir den Draht heuer nicht brauchen. Aber wenn es friert, sind wir guter Dinge, dass wir den Weingarten damit schützen können", so die Hoffmanns. Betrieben wird der "Heizdraht" übrigens mit einem Stromaggregat. Die Kosten werden gerade berechnet. "In der Grobberechnung ist es aber günstiger als die Paraffinkerzen", so die Hoffmanns. Außerdem kann man mit dem Draht schneller reagieren. Denn er ist in ca. zehn Minuten auf Betriebstemperatur.
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