Mag. Johann Piniel führt durch sein Weppersdorf
"Fast das ganze Leben im Gymnasium"
Mag. Johann Piniel ist seit 1968 dem BRG Oberpullendorf treu – zuerst 8 Jahre als Schüler, danach – mit Unterbrechung durch das Studium in Wien – bis heute als Deutsch- und Turnlehrer sowie als Schulbibliothekar.
WEPPERSDORF (IR). „Seit meiner Kindheit bin ich im Gymnasium,“ erzählt Mag. Piniel. In Wien studierte er Sport und Germanistik. Lehrer wurde er, weil er schon seine Schulzeit sehr genossen hatte, es war eine Art Vision. Und er hatte auch das Glück, sofort nach Beendigung des Studiums in Oberpullendorf eine Lehrerstelle zu bekommen.
Heuer schwierige Situation
„Ich hatte heuer meine letzte Maturaklasse. Es freut mich, dass trotz der Corona-Situation die Klasse so flexibel war und damit umgehen konnte, die Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend.“ Es waren vier herausfordernde Oberstufenjahre, er sieht sich als Vermittler, neben dem Unterrichten den Schülern auch Zeit zum Diskutieren, aber auch zum Dampf ablassen zu geben. „Und meine Bemühungen haben Früchte getragen, das ist natürlich sehr erfreulich!“
Bodenständig geblieben
In Weppersdorf aufgewachsen, zog er für das Studium nach Wien – doch fast jedes Wochenende fuhr er nach Hause. Hier lebt er mit seiner Frau, hat zwei erwachsene Töchter und sein Freundes- und Bekanntenkreis ist in und um seinen Heimatort.
Vereinsmeier
Er war leidenschaftlicher Fußballer, musste aber mit 30 Jahren aufgrund einer Verletzung seine Karriere beenden. Er blieb der ASKÖ Weppersdorf als Kampfmannschafts- und Nachwuchstrainer, als Kassier und Schriftführer jahrelang treu und steht auch heute noch mit Rat und Tat „in der zweiten Reihe“ zur Verfügung.
Im Gemischten Chor singt er mit, gesungen wird bei kirchlichen Anlässen, Kirtagen und manchmal bei gemütlichen Abenden.
Auch in der Gemeindepolitik war er viele Jahre tätig und hilft heute noch gerne mit. Aktuell arbeitet er in der Arbeitsgruppe für eine Ortschronik mit, im Jahr 2022 wird Weppersdorf 800 Jahre alt.
„In Weppersdorf leben katholische und evangelische Christen miteinander, Ökumene wird gelebt bei uns im Dorf, wir akzeptieren gegenseitigen Glauben. Akzeptanz und Toleranz wirken sich sehr positiv auf das Dorfleben aus.“ Auch da engagiert er sich, war 18 Jahre Schriftführer und ist noch immer Mitglied der Gemeindevertretung der evangelischen Pfarrgemeinde.
Alles im Ort
Weppersdorf ist für ihn lebenswert. „Wir haben eine tolle Infrastruktur, viele Einkaufsmöglichkeiten, eine ausgezeichnete Gastronomie, Cafes, Wohnungen, ein Pflegekompetenzzentrum und vieles mehr, die Infrastruktur wird laufend erweitert und die Lebensqualität verbessert.“ Dazu gibt es einen wunderschönen Festplatz, einen Landschaftspark, Radwege, einen Beachvolleyballplatz und ein Jugend- und Kommunikationszentrum am Sportplatz. Mit diesem Zubau steht auf der Sportanlage eine große Halle für Feiern und Festlichkeiten für alle Vereine zur Verfügung. „Da können alle feiern, es ist einfach für die ganze Bevölkerung ein Begegnungsort.“
Seltene Kuhschelle
Hans Piniel führt durch sein Weppersdorf, erklärt im Landschaftspark die Sonnenuhr mit Längen- und Breitengraden, die ebenso wie Infosäule und Schautafeln am Willi Wepper Wanderweg zu finden ist. Er kommt zum Festplatz unter den Eichen, einem der schönsten Veranstaltungsplätze im Bezirk – „ist das nicht ein herrlicher Platz zum Genießen?“ Dann schwärmt er von der Kuhschelle am Haarriegel. „Diese unter Naturschutz stehende Blume blüht nur hier auf dieser Wiese im Frühjahr, es gibt sie sehr selten und ist auch bezeichnender Teil des Weppersdorfer Wappens.“
In die Berge
„Mich zieht es im Urlaub in die Berge, Bergwandern ist eine Leidenschaft von mir,“ erzählt der Sportlehrer. In allen Bundesländern ist er schon gewandert, war sogar schon auf dem Großglockner, er bewegt sich gerne in der Natur. Auch im Winter verbrachte er im Laufe seiner Schulzeit viele Wintersportwochen mit seinen Schülern in den Schigebieten.
Ruhestand?
Bald ist es soweit, er wird in den wohlverdienten Ruhestand wechseln – wie er den wohl verbringen wird? „Ich kann dann flexibler reisen, das Leben mit meiner Familie genießen und mich weiterhin mit Büchern beschäftigen.“ Und wahrscheinlich auch mit den Weppersdorfern, denn jeder kennt ihn, jeder grüßt ihn namentlich und gleich kommt die Frage: „Gegen wen spielen wir am Wochenende?“ Lachend antwortet Johann Piniel und gewiss wird er einen Großteil seiner Zeit wieder am Sportplatz und mit seinen „Vereinsmeiereien“ verbringen!
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