"Haben einfach das Bedürfnis zu helfen!"

OBERPULLENDORF (EP). Maria Karall, Gerti Zolles, Ingeborg Achs und Elfriede Schedl sind ausgebildete Pädagoginnen und helfen um des Helfens willen: Sie geben AsylwerberInnen aus Oberpullendorf seit April im Haus St. Stephan unentgeltlich jede Woche zweimal Deutschunterricht.
Für Maria Karall war es anfangs schwer zu unterrichten. "Die Gruppe hatte unterschiedliche Niveaus - ich musste mich erst darauf einstellen und den Unterricht anpassen." Die Asylwerber, allesamt in Oberpullendorf untergebracht, seien wissensdurstig. "Sie lernen brav, fragen nach, wenn sie etwas nicht wissen oder verstehen. Und sie sind sehr hilfsbereit." Sogar ein Analphabet sei dabei gewesen. "Im Jänner konnte er nicht einmal seinen Namen schreiben, jetzt schreibt er in schönster Schrift." Die vier Lehrerinnen machen ihre Arbeit unentgeltlich und stellen sich das Arbeitsmaterial selbst zusammen bzw. finanzieren es aus eigener Tasche.

Sinnvolles tun

Gerti Zolles ist pensionierte Volksschullehrerin und will im Rahmen ihrer Möglichkeiten helfen. "Ich wollte in meiner Freizeit einfach etwas Sinnvolles tun, uns geht es gut, ich möchte etwas zurückgeben und dabei Mensch bleiben. Ich lasse mich dabei nicht von der Angst leiten." Sie ist begeistert von ihren Schülern. "Sie wollen lernen. Ì want to learn - I want to help`– das sind die ersten Sätze, die wir hören. Jeder Mensch will gebraucht werden, für die Asylwerber ist es das Schlimmste, dass sie hier untätig herumsitzen müssen."

Jeder hat eine Geschichte

Man dürfe nicht alle Asylwerber in einen Topf werfen, unter ihren Schülern würden sich Studenten, Ärzte und Rechtsanwälte befinden. "Fast alle hatten ein schönes Leben, bevor der Krieg ausbrach", weiß Zolles.
Ingeborg Achs pflichtet ihr bei. "Man muss zuerst die Geschichte eines Menschen kennen und sich dann ein Bild machen. Denn jeder Flüchtling hat eine Geschichte." Barbara Buchinger, Geschäftsführerin vom Haus St. Stephan, hatte die Idee zu den Deutschkursen. "Wir haben hier im Haus die Möglichkeit und die Infrastruktur für die Kurse. Abgesehen davon sind wir ein kirchliches Bildungshaus: ich sehe es als unseren Auftrag zu helfen, soweit wir helfen können."
Auch unter den Lehrerinnen wird oft diskutiert. "Wir sind sicher nicht mit allen Entwicklungen einverstanden, hier ist aber die Politik und die EU gefordert. Aber das, was wir dazu beitragen können, tun wir." Die vielen einzelnen Schicksale dieser Menschen berühren und sensibilisieren. "Unsere Erfahrungen bewahren uns davor in Stammtischparolen abzugleiten", so Ingeborg Achs.

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